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9 Hawaiianische Wörter und deren Bedeutung die du kennen solltest

Hey there,

wie schön, dass du hier bist!

Es ist unglaublich angenehm, jemandem zuzuhören, der Hawaiianisch spricht. Wenn ich beschreiben müsste, wie es sich anfühlt, diese Sprache zu hören, dann würde ich sagen: Es fühlt sich an, wie wenn man mit einem Messer durch einen weichen Block Butter schneidet; wie wenn man nach einem stressigen Tag in ein warmes, schaumiges, dampfendes Bad steigt; sder als ob man eine lange, warme, wohlige Umarmung erhält.

Die Wörter triefen voller Bedeutung, Symbolik, Anmut und Liebe.

Sie drücken die Identität der Hawaiianer, ihre Kultur und ihre Geschichte aus. Sie halten Traditionen am Leben und lassen Erinnerungen aufblühen.

Die Hawaiianische Sprache ist leider, wie auch viele in Hawai‘i endemische Pflanzen- und Tierarten, vom Aussterben bedroht. Als Tourist kannst du dazu beitragen, dass dies nicht geschieht. Und es ist wirklich ganz einfach: lerne einige Wörter der hawaiianischen Sprache und deren Bedeutung und versuche, sie bei deinem Aufenthalt in deine Unterhaltungen mit Einheimischen einzubauen.

Mit diesem Artikel möchte ich dir einen kleinen Einblick in die Sprache geben und dir zunächst einmal 9 hawaiianische Ausdrücke zeigen, die mir persönlich ganz besonders gut gefallen.

Die folgenden Übersetzungen der Wörter sind alle aus dem „Hawaiian Dictionary“ von Mary Kawena Pukui und Samuel H. Elbert von 1986. Anschließend habe ich die englischen Wörter ins Deutsche übersetzt.

Hier sind 8 Wörter und 1 Satz die du bei einem Aufenthalt in Hawai’i kennen solltest:

1. Mahalo

Mahalo heißt „danke, Dankbarkeit; danken“ aber es steht auch für Anerkennung, Lob und Wertschätzung. Wenn du in Hawai’i bist kannst du dieses Wort so benutzen wie du „danke“ im Deutschen benutzt.

2. ‘Ohana

‘Ohana heißt „Familie, Bekannte, Freundeskreis; verwandt sein“. Allerdings schließt ‘ohana alle Personen mit ein, die einem etwas bedeuten und beschränkt sich nicht auf Blutsverwandtschaft.

3. Kama’āina

Das Wort kama’āina kann gar nicht so leicht ins Deutsche übersetzt werden, denn es gibt keine richtige Übersetzung. Es ist aus zwei kürzeren Wörtern zusammengesetzt:

1. kama – was „Kind“ bedeutet

und

2. ‘āina – was „Land“ bedeutet.

Man könnte kama’āina also als „Kind des Landes“ übersetzen. Heute werden alle Einwohner Hawai’is, egal ob mit oder ohne hawaiianische Wurzeln, als kama’āina bezeichnet.

4. Kanaka

Dahingegen werden mit kanaka nur die Menschen gemeint, deren Vorfahren die Ureinwohner Hawai‘is waren. Kanaka kann auch ganz allgemein mit „Mensch, Mann, Individuum oder Person“ übersetzt werden.

5. Haole

Wenn du nach Hawai’i gehst, dann bist du ein haole. Du bist (höchstwahrscheinlich) nicht hawaiianischer Abstammung und du bist auch kein Bürger Hawai’is. Mit diesem Begriff werden generell „weiße Personen“ oder Personen mit kaukasischer Ethnizität bezeichnet. Dazu gehören auch Amerikaner oder Engländer. Diese explizite Nennung von Amerikanern und Engländern (oder im Englischen „Englishmen“) könnte auf die Besiedlung Hawai’is durch amerikanische und europäische Missionare und Geschäftsleute im frühen 19. Jahrhundert zurückgehen.

Das Wort wird auch benutzt, um etwas zu beschreiben, was fremd und nicht einheimisch, sondern eingeführt (introduced) wurde.

6. Mana

Mana hat ebenfalls keine eindeutige Übersetzung, sondern muss mit einer etwas längeren Erläuterung erklärt werden.

Mit mana wird eine übernatürliche Kraft oder göttliche Kraft beschrieben. Dabei geht es um Energie und nicht um physische, muskuläre Kraft. In der hawaiianischen Religion glaubt man daran, dass in jedem Gegenstand und jeder Person und sogar an manchen Orten mana steckt.

7. Mālama

Mālama kann einfacher übersetzt werden. Es bedeutet: „sich um etwas kümmern, sorgen, erhalten, schützen, retten, achten“.

In einigen anderen Redewendungen findet man dieses Wort ebenfalls, zum Beispiel:

  • Mālama ‘āina ­­­­­­­­­­– was bedeutet: „Respektiere das Land.“
  • Mālama i ke kai – was bedeutet: „Respektiere den Ozean.“
  • Mālama i ke kai, a mālama ke kai ia ‘o – was so viel bedeutet wie: „Kümmere dich um den Ozean und der Ozean kümmert sich um dich.“

Ich mag dieses Wort sehr, denn es repräsentiert das Fundament der Hawaiianischen Kultur: sich um andere und die Umwelt zu sorgen, zu kümmern und verantwortlich zu fühlen.

8. Ua Mau, ke Ea o ka ‘Āina i ka Pono

Dieser Satz ist das Staatsmotto von Hawai’i.

Die Übersetzung dieses Satzes fiel den Sprachforschern schwer, denn viele hawaiianische Wörter können entsprechend des kontextuellen Zusammenhangs unterschiedliche gedeutet werden. Allerdings wird die folgende Übersetzung besonders häufig verwendet:

„Das Leben des Landes wird durch die Rechtschaffenheit bewahrt.“

Im Lied „Hawai’i 78“ von Isreal Kamakawiwo’ole singt er diesen Satz. Im Lied geht es um die Änderungen, die Hawai’i seit der Entdeckung durch Captain James Cook im Jahr 1778 erfahren musste.

9. Aloha

Du hast wahrscheinlich darauf gewartet: aloha. Weltbekannt und oft benutzt, doch viel zu wenig wird gelebt, was aloha eigentlich bedeutet.

Aloha bedeutet nicht lediglich „Hallo“ und „Tschüss“. Die Bedeutung dieses ubiquitären Begriffs geht weit, sehr weit, darüber hinaus.

Aloha kann zwar übersetzt werden, doch die eigentliche Bedeutung liegt darin, aloha zu spüren, zu leben und zu verbreiten.

Hier ist die Übersetzung, wie sie im oben genannten Wörterbuch von Pukui und Elbert zu finden ist:

„Liebe, Zuneigung, Verständnis, Mitgefühl, Nachsicht, Gnade, Sympathie, Anmut; lieben, lieb haben; freundlich sein; Hallo! Tschüss! Mach’s gut!“

Tatsächlich gibt es ein Gesetz in Hawai’i welches vorschlägt, sich selbst und andere mit Respekt und Liebe zu behandeln. Es heißt „Aloha Spirit Law“ (Chapter 5, Sections §5-7.5 Hawai’i Revised Statutes since 1986).

In diesem Gesetz ist ALOHA als Akronym beschrieben.

A – akahai: bedeutet Freundlichkeit, ausgedrückt durch Zärtlichkeit

L – lokahi: bedeutet Gemeinsamkeit, ausgedrückt durch Harmonie

O – oluolu: bedeutet Umgänglichkeit, ausgedrückt durch Angenehmheit

H – Haahaa: bedeutet Bescheidenheit ausgedrückt durch Genügsamkeit

A – Ahonui: bedeutet, Geduld ausgedrückt durch Durchhaltevermögen

Zugegeben, die deutsche Übersetzung klingt etwas sperrig – aber ich denke, dass du verstehst, worum es geht.

Das Hawaii Spirit Law kann als Leitfaden für das eigene Leben gesehen werden. Stell dir einmal vor wie es wäre, wenn jeder Mensch nach diesem „Gesetz“ leben würde. Dann würden wir in einer Welt leben, in der jeder auf jeden achtet, jeder jeden respektiert und dies tut, ohne freundlich ist, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

Klingt zu gut, um wahr zu sein?

Ich möchte dir drei kleine Anekdoten von meinem Hawai’i-Aufenthalt erzählen, um dir zu verdeutlichen, dass jede Kleinigkeit, jede Aufmerksamkeit und Freundlichkeit anderen gegenüber bereits aloha bedeutet:

Als ich auf Kaua’i war verbrachte ich einen Tag in Hanalei an der North Shore. Um dort hin- und wieder zurückzukommen habe ich den Bus genommen. Den Bus muss man passend mit Bargeld bezahlen und die Scheine in eine kleine Box werfen. Man bekommt also kein Rückgeld.

Als sich mein schöner Tag dem Ende zuneigt habe ich mich auf den Weg gemacht und eine Bushaltestelle gesucht. Dort habe ich gemerkt, dass ich kein passendes Kleingeld habe. Ich hatte einen 20$ Schein, aber der Bus kostete ja nur 2$ (oder so).

„Kein Problem“, habe ich gedacht, „ich laufe zu dieser Boutique und frage, ob sie mir Geld wechseln können.“ Im Laden angekommen schildere ich meine Situation, aber leider hat die junge Frau keine passenden Scheine in der Kasse, um mir das Geld zu wechseln. Fast schon resigniert höre ich sie sagen: „Aber hier, ich habe noch 2$ in meinem Geldbeutel. Hier nimm’s.“

Und ich war perplex. Da schenkt die liebe junge Frau mir einfach Geld, ohne mich zu kennen, ohne etwas von mir zu erwarten, ohne Gegenleistung, bedingungslos.

Aber das ist nicht das Ende der Geschichte.

Ich stand wieder an der Bushaltestelle und warte auf den Bus, der verspätet ist. Das hat mich aber nicht gestört, ich war im Urlaub und ich weiß, dass die Uhr auf Inseln etwas anders tickt. Außerdem lernt man auf Hawai’i ziemlich schnell, einfach zufrieden zu sein und den Moment zu genießen. Letztendlich kam der Bus aber an und ich stieg ein, doch ein wenig erleichtert – schließlich wollte ich wieder zurück ins Hostel nach Kapa’a. Ich bezahlte die Gebühr und dann fragte mich der Fahrer, wohin ich denn fahren möchte und ich habe es ihm erzählt. Der Fahrer antwortete mir: „Dieser Bus ist kein Linienbus mehr, heute [sonntags] fahren die Busse nach einem anderen Fahrplan. Der letzte Bus nach Kapa’a ist bereits vor einigen Stunden gefahren. Ich hole ein Fußballteam ab. Ich nehme dich mit bis nach Kapa’a, dort kannst du dann aussteigen.“

Und wieder war ich perplex. Ich konnte nicht glauben, wie viel Freundlichkeit ich in den letzten paar Stunden erlebt habe. Zuerst schenkt mit eine liebe Frau Geld für den Bus, dann hält der Busfahrer an der Bushaltestelle an, obwohl er nicht musste, weil er dort eine junge Frau mit Rucksack dort stehen sah (wahrscheinlich wie hingestellt und nicht abgeholt…😊).

Es war magisch, wirklich magisch.

Tatsächlich waren dies nicht die einzigen magischen aloha Momente, die ich erlebte. Hier ist noch eine weitere kurze Geschichte:

Nach dem Ende einer lū’au, es war bereits dunkel, strömten die Menschen zu den Ausgängen, um ihren Weg zu ihrem Bus oder Auto zu finden. Ich selbst war mit dem Fahrrad gekommen. Die Veranstalter der lū’au beobachteten mich, kamen auf mich zu und fragten: „Bist du mit dem Fahrrad unterwegs? Es ist schon dunkel und wir möchten nicht, dass du alleine mit dem Fahrrad nach Hause fährst. Du kannst mit diesem Busfahrer nach Kapa’a fahren [er zeigte auf einen freundlich lächelnden Hawaiianer] und dein Fahrrad laden wir in den Laderaum. Komm mit.“

Wie du dir denken kannst war ich erneut sehr perplex und verzaubert.

Natürlich musste ich für diesen Transport nichts bezahlen.

Wie du siehst: In Hawai’i kümmern sich die Leute umeinander. Man übernimmt Verantwortung, ist aufmerksam und freundlich. Egal ob man zur Familie und zum Freundeskreis gehört oder nicht. Denn alle Menschen sind ’ohana.

Ich hoffe so sehr, dass auch du aloha hautnah erleben wirst. Und ganz besonders wünsche ich mir, dass du aloha gibst. Dass du viel mehr gibst, als du nimmst. Zeige deinen Respekt, deine Wertschätzung und entwickle tiefes Interesse für die hawaiianische Kultur, Menschen, Tiere, Pflanzen und den Ozean; sei aufmerksam, achtsam und sei dankbar.

Es ist ganz einfach.

Be kind and love nature,

Daniela

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Kommentare

6 Antworten

  1. Ein sehr schöner Beitrag macht lust auf Hawaii.
    Ich habe mir Ohana auf meinen Unterarm Tattoviert weil ich dieses Wort für Familie schöner fand und es auch mehr beteutet als Familie.

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