Guide
Magazin
Reiseplan

Aloha kakou! Das ist Moloka‘i.

die fünftgrößte Insel Hawaiis

 

Moloka’i ist 61 km lang und 16 km breit, was ihr eine Fläche von 673 km² verleiht.

Eine Inselumrundung umfasst ca. 75 Kilometer. Mit dem Auto innerhalb eines Tages gut machbar, wer die Strecke mit dem Mountainbike abfahren möchte oder zu Fuß umranden mag, sollte allerdings schon ein wenig im Training sein oder sein Ziel in Etappen einteilen.

Die Form der Insel wird gern mit einem Schuh oder Fisch verglichen, wobei wir finden, dass Letzteres ein wenig besser passt! Von Moloka’is Westufer kann man bei Nacht die Lichter von Honolulu, der Hauptstadt der Nachbarinsel O’ahu sehen. Die anderen Nachbarinseln Lana‘i und Maui sind jederzeit von der Südküste zu erkennen.

Molokais atemberaubende Küste
Molokais atemberaubende Küste

Auf Moloka’i findet ihr, zumindest einer Legende nach, die Geburtsstätte der Hulagöttin Laka. Zu ihrer Ehre feiern die Einwohner jedes Jahr mit großer Hingabe das Ka Hula Piko Festival, sie zelebrieren damit die Geburt des Hula, des traditionellen hawaiianischen Tanzes, der in seinen Bewegungen eine Geschichte erzählt.

An der nordöstlichen Küste sind die höchsten Steilklippen beheimatet, und an der Südküste das ausgedehnteste Korallenkliff der Welt. Auch Papohaku Beach, einer der größten weißen Sandstrände auf ganz Hawaii, ist dort gelegen. Moloka’i wird oftmals als die am meisten „hawaiische“ Insel bezeichnet, da ein Großteil von ihr noch unberührt ist und es hier nicht so viel Tourismus wie im Rest des hawaiianischen Archipels herrscht.

Auf dem Island gibt es weder Hochhäuser noch Ampeln und nur wenige Hotels – dafür bezaubert das pazifische Inselparadies seine Besucher mit jeder Menge Aloha Spirit.

Die meisten der Bewohner sind hawaiianischer Abstammung und leben in Ruhe und Gelassenheit. Auf Moloka’i könnt ihr der Hektik und dem Stress des Alltags so richtig entkommen. Man fühlt sich dort komplett in die Vergangenheit zurückversetzt.

Wo auf der Welt gibt es heute noch Straßenregelungen ohne eine einzige Ampel? Alles scheint hier langsamer und entspannter zu laufen, es gibt nur kleine Örtchen, keine großen Städte und eine wunderschöne Landschaft mit sagenhaften Steilklippen.

Die Schönheit der ungezähmten Natur wurde so belassen und die Bevölkerung versprüht eine wohlige und sehr zufriedene Atmosphäre der Ruhe und Ausgewogenheit. Moloka’i fühlt sich für viele Urlauber an, wie eine Reise in die Vergangenheit der guten alten Zeiten.

Wer ein aktives Nachtleben sucht, wird es auf Moloka’i kaum finden. Dennoch gibt es ein paar Bars, die regelmäßig hawaiianische Livemusik bieten, wie beispielsweise das Paddlers’ Inn oder der Hiro’s Ohana Grill in Kanaukakai im Süden der Insel. Hier treffen Inselbewohner und Besucher zusammen. 

Erreichen könnt ihr Moloka’i per Flugzeug, das auf dem Moloka‘i Airport (MKK) in Ho’olehua landet, oder mit der Moloka‘i-Maui Fähre. Sie verkehrt zweimal täglich zwischen der Nachbarinsel Maui, vom Lahaina-Harbour aus, und Kaunakakai auf Moloka’i. Die Fahrt mit der Fähre ab Lahaina in Maui beträgt etwa 90 Minuten. Inselhopping ist so ganz einfach möglich. 

Der Spitzname der Pazifikinsel lautet “the friendly Island” – die freundliche Insel. Wieso? Kommt Moloka’i doch einfach besuchen und findet es selbst heraus, oder nehmt Kontakt mit uns auf 🙂

Die Geschichte von Molokai

St. Joseph's Church - Zufluchtsort für damalige Leprakranke
St. Joseph’s Church – Zufluchtsort für damalige Leprakranke

Moloka’i ist durch zwei Vulkane entstanden – Ost Moloka‘i und den kleineren West Moloka‘i. Der höchste Punkt, der Mauna Kamakou, befindet sich auf 1,510 Metern Höhe und liegt auf East Moloka‘i. Im Jahre 650 wurde die Insel zum ersten Mal besiedelt, und zwar von Einwohnern der Marquesas Inseln.

Später kamen Migranten aus Tahiti und anderen Ländern des Südpazifiks hinzu. Obwohl James Cook Moloka‘i bereits in 1778 gesichtet hatte, war George Dixon im Jahre 1786 der erste europäische Seemann, der die Insel betrat. 1795 eignete sich König Kamehameha I. Moloka‘i in einer brutalen Schlacht an. Später mussten die Inselbewohner hart für den König arbeiten, indem sie Sandelholzwälder fällten und das Holz auf Schiffen transportierten.

Im späten 19. Jahrhundert baute König Kamehameha I. ein Feriendomozil auf “the friendly Island” und ließ mehr als 1.000 Kokosnusspalmen in Kapuaiwa Coconut Grove errichten. Der Kapuaiwa Coconut Beach Park befindet sich gegenüber der Church Row und ist eines der berühmtesten Denkmäler des Inselparadieses. Da die Kokospalmen sich im Privatbesitz befinden, ist der Zugang zum Strand nicht möglich. Vom Mauna Loa Highway habt ihr jedoch einen guten Blick. 

1866 wurde Kalawao auf der abgeschiedenen Halbinsel Kalaupapa zur Quarantänestation für Leprakranke. Lepra galt als hochansteckend und unheilbar, und die Angst vor der Krankheit war groß. Um sie einzudämmen, entschied man sich, die Lepra-Kranken vom Rest der Welt auf einer Art Leprastation zu isolieren.

Kalaupapa war aufgrund der schweren Erreichbarkeit der Halbinsel ideal, Fluchtmöglichkeiten gab es keinerlei. Die Gegend ist von drei Seiten vom Pazifik umgeben und über Land muss man erst einmal das gut 600 Meter hohe Felsmassiv überwinden. Die Halbinsel hat demnach auch eine sehr traurige Vergangenheit. Alte Bauten aus der damaligen Zeit erinnern noch heute an die ehemaligen Leprakolonien. Einige wenige Menschen leben auch heute noch im historischen Örtchen Kalawao, mit seiner tragischen Vergangenheit.

Der belgische Missionar Pater Damian de Veuster, auch Father Damien (Vater Damien) genannt, kümmerte sich damals in diesem, vom Rest Moloka‘is schwer erreichbaren Gebiet, um die an Lepra erkrankten Ausgestoßenen in Kalawao. Der Missionar wurde 2009 heiliggesprochen und wird bis heute von den Einheimischen auf Moloka‘i verehrt.

Surfen ist Nationalsport auf Hawaii und Moloka‘i  bildet hier einen wichtigen geschichtlichen Hintergrund, denn die Surflegende Eddie Aikau, der erste Lifeguard an O’ahus Noth Shore und legendärer Big Wave Wellenreiter, verschwand bei einem Segeltörn an der Westküste von Moloka’i. Genau zwischen dem Diamond Head (O’ahus höchstem Vulkan) und Ho‘okipa, einem beliebten Surfspot an Mauis Nordküste, befindet sich die zweitstärkste Strömung der Welt – der sogenannte Moloka’i Express. Das Schiff kenterte im Express, Eddie wollte Hilfe holen und schwang sich auf sein Surfboard. Man sah, wie er nach einiger Zeit seine Rettungsweste wegwarf, da sie ihn beim Paddeln hinderte. Eddie wurde seither nie wieder gesehen, die Insassen des Bootes konnten geborgen werden. Das Ableben der Surflegende Aikau bleibt bis heute ungeklärt.

Moloka’i ist im Vergleich zu O’ahu und den anderen Inseln nicht fürs Surfen bekannt, dennoch wird auch hier der beliebte Sport betrieben. 

Die Westküste von Moloka’i ist im Winter am besten zum Surfen geeignet, allerdings nur für erfahrene Surfer. Da wäre beispielsweise der Kepuhi Beach zu nennen. Die Strände um den Hale O Lono Harbour sind auch beliebte Spots, um ein paar Wellen zu reiten. Für Surf-Anfänger ist der Waialua Beach an Moloka’is Ostküste der einzige empfehlenswerte Strand.

Strände und Parks auf Molokai

Als die wahrscheinlich ursprünglichste und unberührteste Insel Hawaiis hat Moloka’i einiges an Parks und Stränden zu bieten. Hier nur eine kleine Auswahl:

  • Wasserfall im Halawa Valley
    Wasserfall im Halawa Valley

    Der Kalaupapa Lookout und der Pala’au State Park bieten atemberaubende Aussichten über die Nordküste von Moloka‘i. Hier kann man die hohen Meeresklippen und die Halbinsel Kalaupapa bestaunen.

  • Es wird generell angenommen, dass sich Polynesier schon im Jahr 650 n. Chr. in Halawa Valley niedergelassen habe. Hier kann man sich auf eine atemberaubende Wanderung in eine der ältesten Gegenden Hawaiis begeben. Halawa Valley ist ungefähr eineinhalb Stunden vom Molokai Airport entfernt, und auf dem Weg dahin kommt man an vielen Stränden und Fischteichen vorbei.

  • Der Kalaupapa National Historical Park ist eine der abgelegensten Gegenden Hawaiis. Mit dem Auto kann man allerdings nicht nach Kalaupapa fahren – nur per Flugzeug, durch Wandern oder mit dem Muli kann man diese wunderschöne Halbinsel erreichen.

  • Papohaku Beach ist der längste Strand mit weißem Sand in ganz Hawaii. Er ist drei Meilen lang, was ihm seinen Spitznamen “Three Mile Beach” eingebracht hat. Papohaku ist oft menschenleer, und es gibt jede Menge Platz um sich auszubreiten und die friedliche Atmosphäre zu genießen. Wenn man über den Kaiwi Kanal blickt, kann man einen Blick auf Oahu werfen.

  • Kapukahehu Beach ist ein halbmondförmiger Strand in einer kleinen Bucht. Dieser Strand sowohl bei Einwohnern als auch bei Touristen besonders beliebt und sicheres Schwimmen ist hier so gut wie immer möglich.

  • Pohaku Mauliuli Beach ist ein wunderbarer Platz für einen Ausflug im Sommer, denn dann ist das Schwimmen am sichersten. Keawe Bäume spenden angenehmen Schatten an heißen Tagen.

  • One Ali’i Park bietet einen langen, flachen Strand mit sanftem Sand. Dieser Strand eignet sich besonders für kleine Kinder und ist mit Duschen, einem Pavillon und frischem Wasser ausgestattet.

  • Im Kakahai’a Beach Park gibt es einen einladenden Picknick-Platz und es kann ganzjährig im Wasser gewatet werden. Kumimi oder Murphy Beach ist der beliebteste Platz zum Schnorcheln auf Molokai. Der Sand hat eine wunderschöne, goldene Farbe, und das Wasser ist ruhig und lädt zum Schwimmen ein. Sandy Beach hat besonders feinen, weißen Sand, während der Strand selbst halbmondförmig ist.

Sehenswürdigkeiten und Shopping auf Molokai

Das Moloka‘i Museum and Cultural Center in Kualapu‘u bietet Informationen über Moloka‘i und die Geschichte der Leprakranken. Weitere Informationen über Wanderungen, Touren und Ausritte mit Mulis können ebenfalls hier eingeholt werden.

Kokosnusspalme auf Molokai
Kokosnusspalme auf Molokai

Der Phallic Rock (Ka ule o Nanahoa) im Pala’au State Park befindet sich am Fuße des Nananhoa Hill. Der Phallic Rock ist ein knapp zwei Meter hoher Felsen in Form eines Phallus. Schon seit vielen Generationen bringen Frauen diesem Felsen Opfer dar, um für Fruchtbarkeit zu beten.

Ein schöner Wald mit Eisenholzbäumen umgibt diese Gegend und gibt ihr eine Aura von Frieden und Gelassenheit. Der bereits erwähnte Kapuaiwa Coconut Beach Park befindet sich in Kaunakakai.

Hier befindet sich der Kokosnusshain, der in den 1860er Jahren von König Kamehameha gepflanzt wurde und heute noch jede Menge Kokosnusspalmen beheimatet. Diese Gegend ist wunderbar, um bei Sonnenuntergang einen der letzten Kokosnusshaine auf Hawaii zu betrachten.

In der zentral auf Moloka’i gelegenen Stadt Kaunakakai gibt es keine Ampeln, was Besucher in eine Zeit zurückführt, die einfacher ist und sich seit dem frühen 20. Jahrhundert kaum verändert hat. In dieser bezaubernden Stadt, die für ihre Paniolos, die hawaiischen Cowboys, bekannt ist, befindet sich der Haupthafen von Moloka‘i.

Geht man auf dem Pier des Kaunakakai Harbor spazieren, kann man den örtlichen Fischer dabei zusehen, wie sie sich ihr Abendessen angeln. Die Hauptstraße von Kaunakakai, die Ala Malama Avenue, wurde nach dem Ferienhaus von König Kamehameha V. benannt.

Hier findet man jede Menge Geschäfte und Boutiquen wie Imamura’s Store, Pascua’s General Store oder Kalele Bookstore, wo es gratis Kaffee, Informationen für Touristen und WiFi gibt. Jeden Samstag gibt es einen Markt, auf dem man den ganzen Tag verbringen kann.

Aktivitäten auf Molokai

Molokai ist toll um Wale zu beobachten
Molokai ist toll um Wale zu beobachten

Auch wenn es viele schöne Strände und Buchten gibt, die zum Entspannen einladen, hat die Insel auch einiges für solche Reisende zu bieten, die während ihres Aufenthalts auf Moloka‘i aktiv sein möchten. Wer auch auf der freundlichen Insel nicht darauf verzichten möchte Golf zu spielen, sollte den Ironwood Hills Golf Kurs besuchen. Hier geht es sehr locker zu, und niemand achtet darauf, wie viele Schläge man braucht, um den Ball einzulochen. Der Ironwood Hills Golfplatz liegt so weit über dem Meeresspiegel, dass man von einigen Löchern aus Lanai sehen kann. Golf ist bei Hawaiianer neben dem Surfen ein beliebter Sport, dieser Golfplatz ist auf der Insel allerdings der einzige. In Sachen Golf haben die Nachbarinseln Maui, Lana‘i und O’ahu wesentlich mehr Auswahl an verschiedenen Golfplätzen.

Zwischen Dezember und Mai halten sich viele Buckelwale in Hawaii auf. Sie schwimmen 3000 Meilen von Alaska nach Hawaii, um dort ihre Babys zu gebären und den Nachwuchs aufzuziehen. Reist man in dieser Zeit nach Moloka‘i, kann man sich von Experten an die Strände begleiten lassen, wo man am besten Wale beobachten kann. Wer im Winter auf einer der Inseln ist, sollte sich die Walbeobachtung auf keinen Fall entgehen lassen. 

Auf Purdy’s Nut Farm in Ho’olehua kann man lernen, wie Macadamia Nüsse wachsen und selbst ein paar Nüsse knacken und genießen. Die Coffees of Hawaii Kaffeeplantage, die mehr als 2000 m groß ist, bietet Touren an und ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. Falls ihr eine Kokosnuss an daheimgebliebene Freunde oder Verwandte schicken möchtet, solltet ihr im Hoolehua Post Office vorbeischauen – es kostet nur das Porto nach Hause!

Speisen und Verpflegung auf Molokai

Genieße exotische Früchte auf Molokai
Genieße exotische Früchte auf Molokai

Wie auch auf den restlichen Inseln Hawaiis gibt es auf Moloka‘i eine Vielfalt an typisch hawaiischen und polynesischen Speisen.

In der berühmten Kanemitsu’s Bakery stehen jeden Tag viele Einheimische und Besucher Schlange, um frisch gebackenes Brot zu kaufen. Für alle Reisenden auf Moloka‘i ist es ein Muss, in dieser Bäckerei Brot mit Marmelade, Butter, Frischkäse oder Zimt bestrichen zu probieren.

Auch das Moloka‘i Pizza Café ist einen Besuch wert. Hier gibt es frische Pizzas, Sandwiches und eine große Auswahl an traditionell hawaiianischen Gerichten. In den Hula Shores, einem Restaurant, das zu dem Aqua Hotel Moloka‘i gehört, werden hawaiianische und polynesische Speisen unter freiem Himmel serviert.

Die Hula Shores sind auch das einzige Restaurant auf Moloka‘i, bei dem es frisch gezapftes Bier gibt.

Statistiken und Wissenswertes über Molokai

Kilometerlange Hikes laden ein zum Wandern
Kilometerlange Hikes laden ein zum Wandern

Die durchschnittliche Besucherzahl auf Moloka‘i pro Tag beträgt etwa 1000 Reisende. Es gibt nur ein Hotel auf der ganzen Insel, die restlichen Unterkünfte für Besucher bestehen aus Ferienwohnungen und Ferienhäusern.

Die durchschnittliche Temperatur beträgt 23.8 Grad. Es gibt ein Wasserreservoir, das 5,3 Millionen Liter umfasst und als das größte Reservoir seiner Art weltweit gilt.

Moloka’i liegt etwa 137 Meter über dem Meeresspiegel, und sein höchster Punkt ist der Mauna Kamakou mit 1510 Metern Höhe. Seine Südküste beheimatet das mit 40 km längste Korallenriff der USA. Moloka’i ist die fünftgrößte Insel Hawaiis und liegt auf Platz 27 der größten Inseln der USA. Auf ihr leben etwa 7345 Menschen auf einer Fläche von 673.45 km².

Die Einwohner von Molokai

Die knapp 8000 Einwohner Molokai‘s verkörpern täglich den Aloha Spirit mit ihrer Gelassenheit und ruhigen Ausstrahlung. Moloka‘i hat den größten Anteil an hawaiischen und polynesischen Ureinwohnern aller Inseln Hawaiis. Der Großteil der Bevölkerung Molokai‘s lebt vom Tourismus oder baut Obst und Gemüse an.

Oahu
Maui
Big Island
Kauai
Molokai
Lanai
Alle Hawaii Inseln
Übersicht über alle Inseln & Hintergrund-Infos