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Vom Traum zur Wirklichkeit: Hawai’i | Reisebericht

Inhalt

Diesen Moment werde ich nie wieder vergessen. Den Moment, als ich die grünen Hänge und schwarzen Lavasteine während des Landeanflugs aus dem Flugzeug gesehen habe. Beim Anflug auf eine Insel der Inselgruppe, von der ich, seitdem ich denken kann, träume: Hawai’i.

Ich nehm‘ dich mit auf meine Reise nach Hawai’i und erzähle dir, wie ich es geschafft habe, meinen Lebenstraum zu erfüllen, teile mit dir meine Reiseroute (und wie ich sie im Nachhinein verändern würde) und verrate dir meine besten Tipps für einen wirklich unvergesslichen, verantwortungsvollen, bereichernden Hawai’i-Urlaub.

Der Traum von Hawai’i

Ich kann mich nicht an den ersten Moment erinnern, in dem mir auffiel, wie sehr ich von Hawai‘i fasziniert bin. Ich war noch ganz jung und klein. Ich kenne mich nicht anders: Ich liebe Hawai‘i.

Damals habe ich alle möglichen Bilder aufgehoben, die ich über Hawai‘i gefunden habe. Schnipsel aus Zeitungen und Zeitschriften ausgeschnitten und aufbewahrt – ich erinnere mich, dass ich aus der Fernsehzeitschrift meines Opas ein kleines Bild von der Nā Pali Coast ausgeschnitten habe. Ich habe es heute noch! Ich habe zahlreiche Dokus geschaut und Zeitschriften gelesen. Ich kann mich nicht genau erinnern, ob es zu Weihnachten oder Geburtstag war, aber irgendwann haben mir meine Eltern einen Reiseführer über Hawai‘i geschenkt. YES! Noch mehr Hawai‘i-Lesestoff. 😊

Ich wusste, mein großes Lebensziel ist: Einmal die Hawai‘i-Inseln zu bereisen. In eines meiner Diddl-Kritzelbücher habe ich sogar einmal geschrieben „Mein größter Traum: nach Hawai‘i ziehen” – das habe ich aber irgendwann durchgestrichen, weil mir bewusst wurde, dass ich das doch nicht will, da ich die Jahreszeiten der mittleren Breiten vermissen würde.

Die Idee nimmt Gestalt an

Fastforward bis vor 7 Jahren: Ich bin jetzt 20 Jahre alt und lebe bereits seit sechs Monaten in Connecticut, in den USA, als Au Pair bei meiner Gastfamilie.

Anfangs habe ich geplant, ganz viele Staaten auf dem Festland zu bereisen und habe bisher auch schon einiges gesehen, wie Kalifornien, Louisiana und Texas, die Niagara Fälle, die Neuengland-Staaten und die US-Hauptstadt Washington D.C.

Zudem hat man als Au Pair den Vorteil, dass das Visum 13 Monate lang gültig ist, aber lediglich 12 Monate bei der Gastfamilie verbracht werden. Diesen zusätzlichen Monat nutzen viele als Reisemonat. So auch ich. Eigentlich hatte ich geplant, den Mittleren Westen und die nördliche Westküste zu bereisen, also Oregon, Colorado, Wyoming, etc. Aber jetzt kommt’s: Nach ca. 6 Monaten bei meiner Gastfamilie habe ich eine Eingebung: „Ich bin doch gerade in den USA. Ich werde wahrscheinlich nie wieder so nah an Hawai’i sein. Ich werde so schnell nicht wieder die Gelegenheit haben, so schnell und günstig nach Hawai‘i zu reisen. Ich habe Kalifornien doch schon gesehen und mir ist es nicht so wichtig, Chicago, Florida oder all die anderen Orte zu bereisen. Wichtiger ist mir, meinen Traum zu erfüllen und nach Hawai’i zu reisen. Seize the moment, Daniela!“

daniela fliegt nach hawaii2 Big Island
daniela fliegt nach hawaii Big Island

Der Beschluss ist gefasst

Und von da an war es klar: ab jetzt würde ich Geld sparen, keine anderen großen Reisen mehr unternehmen – und meinen vierwöchigen Hawai‘i-Aufenthalt planen.

Ich legte los: Die Planung beginnt. Ich plante, recherchierte, buchte Flüge, las, informierte mich, buchte Unterkünfte und Aktivitäte usw. Der Tag, an dem ich meinen Flug nach Hawai‘i buchte, war fantastisch. Du kennst sicher das Gefühl, wenn es plötzlich realer wird – wenn ein Flug gebucht wird. Es ist final. 🙂

Ich hatte für jeden Tag einen Plan – jeden Tag habe ich mir etwas Neues vorgenommen, wollte etwas Neues sehen. Ich habe mich so sehr auf diese Reise gefreut. Dann kam endlich der Tag, an dem mein (erster) Lebenstraum in Erfüllung gehen sollte. Es war komisch. Ich musste mich verabschieden von meiner Gastfamilie, die ich sehr ins Herz geschlossen hatte. Aber zugleich wartete ein neues Abenteuer auf mich, eines, das ich komplett selbst geplant und finanziert habe. Ich war allein – aber niemals einsam – voller im letzten Jahr neu getanktem Selbstbewusstsein, tiefem Vertrauen und großer Neugier.

daniela hawaii reisebericht5 Big Island

Die Ankunft auf Hawai‘i

Auf der Fahrt zum Flughafen haben mein Gastvater und ich kein Wort gesprochen. Aus Traurigkeit wegen des nahenden Abschieds. Nach der Verabschiedung am Gate habe ich Rotz und Wasser geheult, vermisste ich meine Gastfamilie und mein amerikanisches Leben schon jetzt sehr. Doch ich war hier – am Gate, wartete auf mein Flugzeug, welches mich nach Lihu’e auf Kaua‘i bringen sollte. Ich startete von New York City, machte eine Zwischenlandung in Houston und schließlich in San Diego. In San Diego verbrachte ich die Nacht am Flughafen. Mein Flugzeug nach Kaua‘i ging gleich morgen früh. Es war eine Hawaiian Airlines Maschine. Der Flug war noch einmal lang, aber dann kamen die Inseln in Sicht. Der Landeanflug begann, ich war aufgeregt. Ich bin hier. Ich bin in Hawai‘i. Wir landen. Wir verlieren immer mehr an Höhe. Ich sehe die Insel aus meinem kleinen ovalen Fenster. Schwarz. Lava. Grün. Blau. Ozean. Pflanzen. Schnell an meinem Fenster vorbei huschen. Du bist hier. Ich bin hier. Touchdown.
Diesen Moment werde ich nie, nie wieder vergessen.

Der Reiseplan

Insgesamt habe ich vier Wochen auf den Hawai’i-Inseln verbracht. Hier ist die Reiseroute, die ich für mich gewählt habe:

  • Flug nach Lihu’e auf Kaua‘i
  • 10 Tage Kaua’i
  • 5 Tage Big Island
  • 10 Tage Maui
  • 5 Tage O’ahu
  • Abflug vom Flughafen Honolulu auf O‘ahu

Ich war sehr zufrieden mit dieser Aufteilung und habe meine Zeit auf jeder Insel sehr genossen.

Wenn ich allerdings wieder nach Hawai’i gehen würde (also wieder genau 4 Wochen), dann würde ich die Zeit auf den einzelnen Inseln anders einteilen:

  • Anflug nach Lihu’e auf Kaua’i
  • 8 Tage Kaua’i
  • 5 Tage Moloka’i
  • 5 Tage Lana’i
  • 5 Tage Maui
  • 8 Tage Big Island
  • Abflug vom Flughafen Kailua-Kona auf Hawai’i (Big Island)

Wie du siehst habe ich O’ahu ganz weggelassen. Das war kein Fehler, sondern Absicht. Mir persönlich hat O’ahu am wenigsten gefallen, da es sehr touristisch und urban ist.

Kaua’i hat mir am allerbesten gefallen und die Big Island kam auf meinem ersten Trip zu kurz. Sie ist nämlich unglaublich interessant, vorallem, wenn man sich mit den geologischen Phänomenen näher beschäftigt und diese besser versteht, so wie ich es jetzt allmählich während meines Studiums der Geowissenschaften tue.

Wenn ich sage, dass mir eine Insel „am wenigsten gefällt“ heißt das nicht, dass ich die Insel gar nicht mag. Es heißt, dass mir die Insel trotzdem sehr gut gefallen hat, aber nicht am allerbesten. Jede der Hawai’i-Inseln ist unglaublich schön und dennoch gibt es unterschiedliche Meinungen und Ansichten. Man sagt ja: „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“. So ist es!

Die Inseln Moloka’i und Lana’i habe ich beim ersten Mal nicht besucht, aber wenn ich wieder nach Hawai’i reise, dann stehen diese beiden Schönheiten ganz sicher auf meinem Reiseplan.

Welche Insel passt am besten zu Dir? Finde es heraus im Hawaii-Guide!

Ich habe auf jeder Insel in Hostels übernachtet und mich weitestgehend selbst versorgt. Ich habe sehr gut Erfahrungen mit den Hostels gemacht und mich überall wohlgefühlt. Ich habe in jedem Hostel in einem Mehrbett-Zimmer geschlafen. Man ist sowieso nur zur Übernachtung, eventuell für das Frühstück und manchmal für das Abendessen in der Unterkunft.

Ansonsten verbringt man den ganzen Tag draußen. Ich habe es genossen, in die lokalen Supermärkte zu gehen, süße Lilikois (Passionsfrüchte) auf dem Markt oder ofenwarmes Bananenbrot am Straßenrand zu kaufen.

straende und wandern Big Island
hike hawaii Big Island

Leichtigkeit und Spontanität

Wie ich oben schon einmal erwähnt habe, hatte ich mir während meiner Planung für Hawai’i für exakt jeden Tag meines 4-wöchigen Aufenthaltes überlegt, was ich machen möchte. Ich wusste ganz genau, wann ich die Nā Pali Coast sehen würde, wann ich wo Surfen lernen würde und wann ich den Kīlauea besichtigen würde.

Sobald ich auf Hawai’i ankam, habe ich diese Pläne verworfen. Denn ich habe sofort Menschen kennengelernt, mit denen zusammen ich gleich am ersten Tag unterwegs war und auch die nächsten 10 Tage unterwegs sein würde. Und natürlich haben die nicht genau das gemacht, was auf meinem Plan für Tag 1 – Tag 10 vorgesehen war… 😊

Ich liebe die Entscheidung, die ich an diesem ersten Tag getroffen habe: mich von Plänen zu lösen und einfach das zu machen, was sich anbietet, mit netten Menschen, die genau das gleiche wollten wie ich: schöne Erfahrungen machen mit anderen Menschen und die Hawai’i-Inseln erkunden.

Obwohl ich eher die Person bin, die alles ganz genau durchplant, für jede Klausur einen exakten Zeitplan hat und jeden Sonntagabend die kommende Woche plant, fiel mir diese Entscheidung überhaupt nicht schwer. Als ob mit der Ankunft auf Hawai’i eine neue Leichtigkeit in mein Leben trat, ohne dass es mir ganz bewusst war.

Ohne Smartphone auf Hawai‘i

Übrigens habe ich kein Mietauto gehabt, denn zu diesem Zeitpunkt war ich noch 20 Jahre alt und daher wäre die Versicherung zu teuer gewesen. Glaub’s mir oder nicht: Ich hatte tatsächlich auch kein Handy während dieses 4-wöchigen Hawai‘i-Abenteuers. Warum? In den USA hatte ich nicht mein deutsches Handy (was übrigens ein ganz normales altes Nokia war, kein Smartphone; als ich in der Oberstufe des Gymnasiums war, kamen die erst in Mode, aber ich habe mir damals noch keins zugelegt).

In den USA wurde ich Besitzerin eines iPhones, meines allerersten Smartphones, das mir die Gastfamilie für die Zeit meines Aufenthaltes bei ihnen auslieh. Am Ende meiner Au Pair Tätigkeit gab ich dieses Handy natürlich wieder ab – und so war ich für mehrere Wochen ohne Smartphone.

Ich glaube, dass das ziemlich gut war. Ich hatte zwar einen Laptop dabei, den habe ich aber, wenn überhaupt, nur einmal pro Tag angemacht, abends. Fotos habe ich mit meiner heiß geliebten Digitalkamera gemacht.
Ich kann es nicht ganz sicher sagen, aber eigentlich bin ich überzeugt: Kein Handy zu haben war ein Segen.

Ich hatte keine Probleme, mich mit Leuten zu treffen, ein Taxi zu rufen oder sonstiges. Ich hatte ja meinen Laptop dabei, mit dem ich ins Internet gehen konnte, wenn ich musste. Und ich konnte Menschen fragen, falls ich unterwegs irgendeine Information benötigte oder etwas suchte. Ich glaube, kein Handy zu haben hat mich dazu gebracht, die Inseln und Menschen dort so bewusst wahrzunehmen, wie ich es habe. Im Jetzt zu sein, auf den Inseln, in meinem wahr gewordenen Traum.

aus vulkan gebaut Big Island

Die Reflektion: Was den Aufenthalt noch viel besser gemacht hätte

Ich liebe diese Inseln. Ich fühle mich mit ihnen verbunden. Mit ihrer Geschichte, den alten und neuen Inseln, der Natur, der Geologie, den Pflanzen, und Tieren. Und dem Regen. Dem Wasser. Den Menschen, die so nah an der Natur leben, so freundlich sind und herzlich.

Wenn ich aber in der Zeit zurückreisen könnte, würde ich eine Sache ändern: Ich würde mich viel genauer, noch genauer als ich es schon getan habe, mit der Kultur, der Sprache und der unglaublich faszinierenden Geologie Hawai’is beschäftigen. Auch wenn mein Urlaub unglaublich war, weiß ich jetzt, mit etwas mehr Reise- und Lebenserfahrung eins:

Alles wird noch viel, viel interessanter, wenn man mehr über es weiß. Ein Urlaub wird noch viel, viel schöner, wenn man sich mit den Menschen vor Ort und dem Land an sich verbunden fühlt.

Und Verbundenheit wird erzeugt, in dem man sich kennenlernt.

Das Geheimnis liegt darin, sich vor der Reise zu informieren und nicht während. Denn man sagt zwar immer: „Ich erfahre dort, vor Ort, doch eh alles viel besser.“, aber eigentlich stimmt das nicht ganz.

Zumindest kenne ich das aus meiner eigenen Erfahrung anders: vor Ort kriegt man zwar ein bisschen was mit, aber man versteht nicht alles und vorallem kann man die Informationen, wenn überhaupt, nicht sofort einordnen. Oft ist es doch so, dass man einfach Fotos schießt, ohne zu verstehen, was man da gerade fotografiert.

Wenn man sich vor der Reise ausgiebig informiert und dann vor Ort ist, dann kann man das Gelernte viel besser verarbeiten, indem man Zusammenhänge herstellt, da man einen viel größeren Überblick über die Sache bekommen hat. Das Gelernte wird vertieft und viel besser verstanden, begriffen. Dadurch baut man eine tiefere Verbindung zu seinem Reiseland auf und erschafft sich eine reichere Reise-Erfahrung, die viel eher in unseren Köpfen hängen bleibt. Starke Emotionen schaffen starke Erinnerungen.

daniela hawaii reisebericht6 Big Island

Fazit

Wenn du in Hawai’i bist, lass los. Lass deine Sorgen los, lass los, wer du glaubst zu sein. Und sei einfach. Sei spontan, sei freundlich, sei flexibel.

Freue dich über den Regen und den Wind. Respektiere die Menschen, das Land und den Ozean. Interessiere dich von Herzen für Hawai’i, die Bewohner Hawai’is, die Natur und Kultur. Dann stellst du dich selbst in den Hintergrund – und das lässt dich erkennen, dass du ein kleiner, klitzekleiner, Teil einer magischen Welt bist, in der Werte und Liebe für unsere Mitmenschen und die Erde viel mehr bedeuten und unendlich viel glücklicher machen als Besitz und Status.

Alles Liebe
Daniela


Fotos (c) Daniela Dägele

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