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Hawaii

... der grüne Archipel im Herz des Pazifik.

Willkommen im Hawaii Reiseführer!

Möchtest du mehr über Hawaii erfahren, findest du hier unseren umfangreichen Hawaii Guide, der dich durch 4 Leitabschnitte führt:
Übersicht
Entstehung & Vulkanismus
Kultur & Gottheiten
Geschichte
Noch tiefere Hintergrundinformationen zu jeder Insel findest du im Insel-Guide:
Oahu
Maui
Big Island
Kauai
Molokai
LanaI

Übersicht

Inhaltsverzeichnis

Aloha! So begrüßen sich die Menschen auf den Hawaii Inseln nicht nur, sondern das Wort bedeutet noch so viel mehr. Der Aloha Spirit ist für Hawaiianer so etwas wie die gesamte Einstellung zum Leben. Doch dazu komme ich später. Gehe mit uns zuerst auf eine Reise zurück zu Hawaiis Ursprüngen; lerne die sympathischen Bewohner kennen und entdecke die Natur und Kultur von Hawaii. Auf den sechs touristischen Hauptinseln gibt es jede Menge zu erkunden und keine Insel gleicht der anderen.

Seit 1958 gehört Hawaii zu den Vereinigten Staaten. Damit das Archipel der jüngste Staat der USA und noch dazu ein ganz besonderer: Hawaii ist der einzige Bundesstaat, der nicht in den auf dem Festland der USA liegt. Mit fast 30 Quadratkilometern ist er dabei der acht-kleinste Staat, doch hat dennoch einen der längsten Küstenstreifen: Nur drei Bundesstaaten bieten mehr Küste als Hawaii. Viel Strand und Strandleben sind also vorprogrammiert 🙂

Die Polynesier wohnen schon seit mehr als 1500 Jahren auf den Inseln und wurde erst später von Siedlern aus Tahiti gefunden – ihre Kultur bestimmt noch heute das Leben der Hawaiianer. Im 18. Jahrhundert fand James Cook die Inseln obwohl sie mitten im Pazifik liegen – genau 3200 Kilometer von der US-Küste entfernt. Er taufte sie die „Sandwich Inseln“. 

Hawaii´s exotischen Landschaften – ganz auf Vulkanen gebaut

Sicher hast du schon Bilder von Hawaii´s saftig grünen Regenwäldern, den weiten Traumstränden und den vielen Vulkanen gesehen. Und dann weiß du auch schon, wie die Inseln einmal entstanden sind: Sie haben all das den zahlreichen Vulkanen und “einigen” Zufällen zu verdanken (mehr dazu auch im Abschnitt zur Entstehung).

So kamen irgendwann die Inseln von Hawaii zum Vorschein, wie wir sie heute kennen und noch immer weiter wachsen. Die  Hauptinsel – Big Island – vergrößert sich durch  die aktiven Vulkane bis heute, denn trifft die Lava auf den Ozean erhärtet sie und bildet so neues Land.

Wandere auf Hawaiis Vulkanlandschaften

Die größten “Berge” sind der Mauna Kea und der Mauna Loa. Der Mauna Kea beginnt tief unter dem Meeresspiegel und ist von dort aus gesehen sogar höher als der Mount Everest. Über dem Meer ist der Mauna Kea genau 4205 m hoch. Das Vulkangestein ist sehr fruchtbar und so ist es kein Wunder, dass auf Hawaii alles grünt und gedeiht – besonders gut auf der Garteninsel Kauai. Auf allen Inseln herrscht das ganze Jahr über ein feuchtes und warmes Klima. Für einen Urlaub auf Hawaii ist es also eigentlich nie zu heiß oder zu kalt. Im Winter messen wir immer noch durchschnittlich 23,8 Grad auf Hawaii. Im Gegensatz zu den Sommermonaten regnet es dann allerdings etwas stärker und hoch oben kann es etwas kühler sein. Und dennoch sind es einfach beste Voraussetzungen für eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren.

In Hawaii vereinen sich viele Klimazonen auf engstem Raum und so gibt es auch Regenwäldern mit viele Bäume, Sträucher und Blumen, die auf der Welt sehr selten sind. Daher existieren mehrere Nationalparks, um die vielen Pflanzenarten zu erhalten. Die beiden größten sind der Haleakala Nationalpark auf Maui und der Hawaii Vulkan-Nationalpark auf Big Island (Hawaii).

Jede Insel verzaubert mit ihrem ganz eigenen Charme

Wunderschöne Hawaii Landschaften
Wunderschöne Hawaii Landschaften

Hawaii besteht aus hunderten kleinen Vulkaninseln, die sich auf ein Gebiet von 2400 Quadratkilometer erstrecken. Als Tourist darfst du sechs der acht Hauptinseln bereisen. Ausführlich stellen wir euch diese im Insel-Guide vor, dennoch hier ein kleiner Vorgeschmack auf die sechs Inseln von Hawaii:

  • Oahu: Zwar nicht die größte Insel, aber für Einwohner und Touristen ist Oahu das Zentrum der Inselgruppe. Von den insgesamt 1,4 Millionen Hawaiianern wohnen 80 % auf Oahu – in der Hauptstadt Honolulu. Hier ist auch der größte Flughafen Hawaiis und Surferträume werden wahr – mit dem Waikiki Beach im Süden und der North Shore.
  • Kauai: Die älteste Insel Hawaiis macht ihrem Namen „Garteninsel“ alle Ehre. Feinste weiße Sandstrände umgeben den kräftig grünen Regenwald von Kauai. Nur wenige Stellen sind für Touristen zugänglich – am besten erkundest du die grüne Insel bei einer Bootsfahrt oder von einer geführten Tour aus (frage hierzu auch im Hotel nach, die haben oftmals günstige Kooperationen).
  • Big Island: Die größte der Inseln wird ebenso Hawaii genannt. Außer den beiden Siedlungsgebieten Hilo und Kona ist die Big Island eher dünn besiedelt. Sie ist besonders bekannt für die mächtigen Vulkanlandschaften. Und sportlich ist es hier: Radrennfahrer und Triathleten trainieren auf den langen Wegen von Big Island und messen sich im Ironman-Wettbewerb.
  • Maui: Die Reichen und Schönen haben diese Trauminsel für sich entdeckt. Mit vielen luxuriösen Hotels, Traumstränden und seiner atemberaubenden Road to Hana lockt Maui das Who-is-Who aus Hollywood nach Hawaii. Und dennoch: auch für uns Normalsterbliche bietet Maui unvergessliche Locations, kleine eher alternative Ortschaften und Beach Life.
  • Molokai: Auf keiner Insel kommst du den Ureinwohnern so nahe wie auf Molokai. Entdecke fernab von Hotels und Trubel die hohen Steilklippen und verlassenen Wanderpfade. Werfe einen Blick in das Leben der Ureinwohner: Im Süden findest du Fischteiche an der Küste, die die Menschen vor Jahrhunderten angelegt haben.
  • Lanai: Klein aber fein! Lanai ist die kleinste zugängliche Insel und hat sich arg dem Luxustourismus verschrieben. Exklusive Golf- und Hotelanlagen gehören ebenso zum Inselbild wie der Göttergarten: Ein Gebiet mit roten Lavafelsen, die die Götter hier verteilt haben sollen.

Das sind die Hawaii Bewohner

Hawaii ist ein ganz besonderer Teil der USA – und das zeigen nicht nur die traumhaften Landschaften, sondern vor allem auch die Einwohner. Dass Hawaii ein Paradies ist, entdecken immer mehr Menschen. So wächst die Bevölkerung von Jahr zu Jahr. Mehr als 1,4 Millionen Menschen im Jahr 2015 bewohnen den Inseln – der Großteil davon lebt in der Hauptstadt Honolulu. Genauso bunt wie die Landschaften sind auch die Hawaiianer. Immer wieder kamen Siedler von weit her und ließen sich auf den Inseln nieder. Dadurch können die Hawaiianer auf eine unglaubliche Vielfalt an Kulturen blicken.

Hawaiianische Hula-Tänzerin
Hawaiianische Hula-Tänzerin

Im 19. Jahrhundert siedelten viele Briten nach Hawaii über, um hier zu missionieren. Zudem wanderten viele Portugiesen, Japaner und Chinesen zu, als der Anbau von Zuckerrohr und Ananas kurz später boomte. Die bunte Bevölkerung setzt sich aus Menschen von allen Kontinenten zusammen.

Durch die Eingliederung in die USA mischt sich bei der Sprache Hawaiianisch und Englisch zum sogenannten Pigdin-Dialekt. Die meisten Hawaiianer sprechen heute aber Englisch. Nicht zuletzt spielt das Militär auf Hawaii eine große Rolle. Günstig im Pazifik gelegen sind hier viele Standpunkte der US-Militärs vertreten, so zum Beispiel die Marine Corp Base Hawaii oder der berühmte Luft- und Marinestützpunkt Pearl Harbor.

Die Bewohner waren einst auf den Anbau und Export von Sandelholz, Zuckerrohr und Ananas fokussiert. Da die traumhaften Inseln aber immer mehr Touristen anzogen, ist der Großteil der Bevölkerung von Hawaii heute in der Tourismus-Branche beschäftigt. Doch auch die Landwirtschaft wächst, bietet der fruchtbare Boden und das warme Klima doch beste Voraussetzungen für den Anbau von Orchideen, Kaffee, Bananen,Tabak, Reis und Baumwolle. Und ganz klar bleibt die Ananas das Markenzeichen von Hawaii. Besuche doch einmal die Dole Plantage auf Oahu. Hier kannst du die süßen Früchte von Klein auf beobachten.

Hawaii´s traditionsreiche Kultur: Hula Tanz, Ukulele und viel mehr.

Polynesische Hula-Tänzer
Polynesische Hula-Tänzer

Die traditionelle Kultur wird von den Polynesiern bestimmt. Dadurch dass immer mehr Menschen aus der ganzen Welt zuwandern, kommen immer neue Bestandteile dazu und die Kultur entwickelt sich ständig weiter. Und der Volkstanz – der Hula Tanz – hat eine lange Tradition in der Geschichte. Einst war der Hula Tanz ein Ritual der Polynesier, mit dem sie ihre Götter verehrten. Sie tanzten ihn bei ihrer Ankunft auf Hawaii, um ihren Göttern für dieses fruchtbare Land zu danken. Hula lernen die Schüler in einer speziellen Schule mit strengen Regeln – die sogenannte Halau Hula. Diese traditionelle Schule gibt es noch heute auf Hawaii.

In der Halau Hula tragen die Tanzschüler Halsketten aus Blumen (Leis), einen weiten Rock (der Pau) und feine Kettchen aus Tierknochen an den Fußgelenken und werden wärend des Hula Tanz begleitet vom „Mele“. Das sind die Personen (oder Person), die die Geschichte während des Tanzes erzählt. Dabei können Frauen und Männer gleichermaßen am Verehrungstanz teilnehmen. Natürlich darf auch die Musik zum Tanzen nicht fehlen. Einst waren das etwa Stöcke, Bambusrohre und Rasseln. Wer heute in den Genuss eines Hula Tanzes auf Hawaii kommt, wird auch Saitenklänge erkennen, die von der Ukulel. stammen. Diese “kleine 4-saitige Gitarre” wird den portugiesischen Einwandern verdankt, die sie im 19. Jahrhundert nach Hawaii brachten.

Der einzigartige Spirit der Hawaiianer

Wir habe dich am Anfang mit Aloha begrüßt, und dennoch bedeutet es so viel mehr wie einfach nur “Hallo”.  Es beschreibt die ganze Lebenseinstellung der Hawaiianer. Übersetzen können wir es mit „Zuneigung“ oder „Liebe“. Sind wir ganz genau, dann heißt „Alo“ Gegenwart und „ha“ Atem. Damit ist ein bestimmtes Lebensgefühl verbunden, dass auch du als Hawaii Urlauber sofort spüren wirst. Es ist ein warmer und liebevoller Umgang der Menschen untereinander, mit der Natur, den Tieren und mit dem was war und dem was kommt. Gegenseitiger Respekt und Liebe stecken in allem, was die Einwohner Hawaiis tun.

Mit dem Spirit senden die Menschen stets positive Energie und Harmonie. Diese friedvolle Lebensart kommt nicht nur in zahlreichen Geschäftsnamen vor, sondern der Spirit ist sogar im Gesetz von Hawaii verankert. Beim Staat Beschäftigte sind gehalten, immer nach der Idee vom respektvollen und positiven Umgang miteinander zu handeln – Zuneigung, Freundlichkeit, Rücksicht, Geduld und Respekt vereinen sich ebenso in dem Wort Aloha. Wer einmal ins Gespräch mit Einheimischen kommt, merkt die Wärme und Ehrlichkeit der Menschen.

Die beste Reisezeit für deinen Hawaii Urlaub

Wie du nun schon gelesen hast, ist es anders als in den meisten Teilen der Welt immer angenehm warm, doch nie zu heiß oder kalt. Hawaii kennt eigentlich keine extremen Temperaturen. Das ist mit der Grund, dass die Inseln zu jeder Jahreszeit von Touristen gern besucht werden: Im Jahr kommen über sechs Millionen Urlauber nach Hawaii – und der ein oder andere bleibt gleich hier. 😉 Die Hauptsaison sind der Winter (meist Urlauber aus Japan und USA) und natürlich in der Zeit der Sommerferien (hier tummeln sich auch viele Europäer unter den Reisenden) – da wird es bei kurzfristiger Buchung schon einmal eng mit dem Hotel auf Hawaii.

Hawaii im Winter

winter-in-hawaiiIm Winter ist Hawaii ein Traum für Surfer. Gerade am North Shore auf Oahu finden alljährliche Wettbewerbe statt – sicher hast du schon einmal Videos oder Bilder gesehen. Wir können nur so schwärmen  von den riesigen Wellen in den Wintermonaten. Duke Kahanamoku war dabei einer der berühmteste Surfer Hawaiis. 1890 geboren war er Mitbegründender der Surferkultur am Waikiki Beach auf Oahu. Duke machte den Surfsport auch in Australien und den USA populär. Später wurde er Sheriff von Honolulu und er findet sich dort noch heute – als Statue am Waikiki Beach.

Sind die Wellen im Winter auch noch so noch, so findest du als blutiger Surfanfänger auch zu dieser Jahreszeit Stellen mit einem sanfteren Einstig zum Surfen.  Schließe dich dafür jedoch auf jeden Fall einer der zahlreichen Surfschulen an. 

Hawaii im Frühling

fruehling-in-hawaiiIm Frühling – das heißt von März bis Mai – hast du etwas mehr Ruhe zum Erkunden der Hawaii Inseln. Jetzt kann es zwar zeitweise (etwas mehr) regnen. Doch ein klarer Vorteil: Es gibt jetzt von Deutschland aus deutlich günstigere Angebote für Flüge und Hotels gegenüber der Hauptsaison. Besonders Schüler und Studenten nutzen die Zeit, um günstig in das Paradies zu reisen. Jetzt hast du die Chance, Zeuge vom großen Hawaii Hula-Wettbewerb zu werden. Dieses sogenannte Merrie Monarch Festival findet jährlich auf Hawaii statt.

Hawaii im Sommer

sommer-in-hawaiiVon Juni bis September ist die etwas wärmere und eher trockene Zeit auf Hawaii; trotzdem klettert das Thermometer nicht wesentlich höher als 30 °C. Einziges Problem zur Sommerzeit: Die berühmten Strandabschnitte von Hawaii auf Maui oder am Waikiki Beach sind überlaufen und du solltest das Hotel rechtzeitig buchen. Auch haben die Einheimischen jetzt Ferien. Aber zu keiner anderen Jahreszeit hast du somit auch  eine bessere Chance, die Hawaiianer kennenzulernen und sich von ihrem positiven Spirit verzaubern zu lassen. Pflichtpunkt für den Sommerurlaub auf Hawaii: Probiere unbedingt die reifen Früchte wie Mangos, die es jetzt überall zu kaufen gibt.

Hawaii im Herbst

herbst-in-hawaiiIm Herbst, also von September bis Dezember, wird die Luft auf Hawaii minimal schwüler und wer ein eher trockenes Klima gewohnt ist, könnte es als drückend empfinden. (doch kein Vergleich zu Urlaubszielen wie Singapur und Co.). Der Herbst ist typischerweise die Zeit einiger Events: Auf Maui findet die jährliche Autorenkonferenz statt; es gibt das berühmte Aloha Festival oder für Hartgesottene den großen Honolulu Marathon. Auch die Traumstrände auf Kauai laden zum Entspannen ein. Vorteil: Die Verfügbarkeit von Hotels und Pensionen auf den Hawaii Inseln nimmt jetzt zu, ergo die Preise etwas ab.

Und egal für welche Reisezeit du dich entscheidest: Bei Fragen, schreib uns gerne!

Hawaii-Feeling schon auf dem Hinflug mit Hawaiian Airlines.

Für viele, viele Menschen ist Hawaii ein Traum, liegen die Inseln nun einmal mitten im Pazifik. Da bleibt für Urlauber nur eine mehrstündige Flugreise. Mit einem internationalen Flughafen auf Oahu ist die Inselkette aber bestens auf den Touristenansturm aus aller Welt vorbereitet. Honolulu auch der Heimatflughafen der Hawaiian Airlines. Die Fluggesellschaft gibt es schon seit dem Jahr 1929 in Hawaii und sie kann sich zu den sichersten Fluggesellschaften der Welt zählen

Die Fluggesellschaft wird heute von Mark B. Dunkerley geführt und beschäftigt mehr als 5000 Mitarbeiter. Es gibt tägliche Angebote für Flüge zwischen Kauai, Maui und den anderen Hawaiian Islands. Auch internationale Verbindungen von Hawaii nach Amerika, Asien und Australien werden angeboten. Europäer steigen in den USA um. Die Hauptziele in den USA sind San Francisco, New York, Los Angeles und Las Vegas.

Das Besondere an einem Flug mit “Hawaiian” ist sicherlich, die besondere Freundlichkeit und das Gefühl von Aloha gleich an Board. Doch bekommst du ab deinem Zwischenstopp keinen Weiterflug mit Hawaiian, oder ist dieser schlichtweg zu teuer, greife gerne auch zu den anderen Airlines und lass dich beim Insel-Hopping von Hawaiian Airlines von Insel zu Insel bringen.

So bunt wie Hawaii´s Einwohner: Die Hawaiian Cuisine

Woran denkst du bei hawaiianischem Essen zuerst? An Ananas, Kokosnüsse und bunte Cocktails? Doch diese Früchte kamen erst mit den europäischen Entdeckern nach Hawaii. Die ersten Bewohner – die Polynesier – brachten schon viel früher Obst- und Gemüsepflanzen auf die Inseln. Mit der Zeit lockte es immer mehr Einwanderer aus der ganzen Welt auf Oahu und meine anderen Inseln und jeder brachte seine Lieblingsgerichte mit. Und so gibt es auf Hawaii nur das Beste aus jeder Esskultur!

Eine kleine Reise durch die Geschichte der Hawaiian Cuisine

Alles frisch am Obststand auf Maui!
Alles frisch am Obststand auf Maui!

Als die Polynesier 800 nach Christus auf Hawaii ankamen, nutzten sie das, was die Natur ihnen bot: Pflanzen, Fische und Meeresfrüchte. Grundzutat für ihre Gerichte war Taro: Eine Pflanze, die die frühen Seefahrer aus ihrer Heimat mitbrachten. Später kamen Süßkartoffeln und Kokosnüsse dazu. Du wirst nicht glauben, wie viele Rezepte es mit den vitaminreichen Süßkartoffeln gibt.

Erst im 18. Jahrhundert kamen europäische Entdecker auf Hawaii an und brachten neue Pflanzen und Tiere mit. Jetzt begann die Rinderzucht und so gehört Rindfleisch seitdem zu vielen Speisen dazu: Getrocknet als Beef Jerky ist es noch heute eine beliebte Vorspeise oder aber mariniert und gegrillt als Hauptgericht. Die Europäer begannen, Ananas und Zuckerrohr in großen Plantagen anzubauen. Vor allem Japaner, Koreaner und Portugieser kamen als Plantagenarbeiter auf Hawaii an. Sie alle brachten Rezepte und eigene Zubereitungsarten mit. So wurde die Hawaiian Cuisine bunter. Immer mehr US-Amerikaner lassen sich auf den Hawaiiinseln nieder, seitdem Hawaii ein Bundesstaat der USA geworden ist. Natürlich bringen auch sie ihre Lieblingsgerichte mit: So gibt es Barbecue und Burger Restaurants in den Tourismusregionen. Die Hawaiianer sind aber weiterhin sehr stolz auf ihre ursprüngliche Cuisine und so kannst du noch immer den leckeren Poi nach traditioneller Zubereitung in vielen Orten probieren. Wir finden: unbedingt probieren:

Von Taro Poi bis Shave Ice: Das solltest du auf deiner Reise probieren

Zu vielen Hotels gehören sehr gute Restaurants, die auch hawaiianische Gerichte servieren. Wir verraten dir gerne unsere Geheimtipps auf den Hawaii-Iinseln, wo du echt hawaiianisch essen gehen kannst. Hier ist unsere Top 5 der Gerichte, die für uns einfach zu Hawaii gehören:

  1. Von den Polynesiern: Poi aus der Taropflanze. Die Taropflanze war für die polynesischen Ureinwohner das wichtigste Grundnahrungsmittel und sie kam in zahlreichen Rezepten zum Einsatz. Noch heute ist ein Gericht besonders beliebt bei den Hawaiianern: Der Poi. Für diese süße Speise werden die Knollen der Taropflanze zerstampft und mit Milch und Zucker verlängert. Besonders in ländlichen Regionen kannst du den Poi auf deiner Reise probieren.
  2. Dank der asiatischen Einwanderer: Der Ahi Poke. Die japanischen Einwanderer haben ein leichtes Gericht gezaubert, das bei den warmen Temperaturen herrlich erfrischt. Der frische Thunfisch (der sogenannte Yellowfin Thuna) wird dazu einfach mit Sojasauce, Zwiebeln und Sesamöl gemischt. Auch sehr beliebt als Vorspeise. Ahi Poke gibt es heute in unzähligen Variationen, einige Rezepte findest du auch in unserem Magazin. Schau also mal rein!
  3. Kalua Pig. Das hawaiianische Pulled Pork. Auf einem traditionellen Luau kommst du in den Genuss des Kalua Pigs. In einem Erdofen (“betrieben” von heißen Lavasteinen) wird das Schwein dabei langsam gegart. Das kann schon einmal 10 bis 16 Stunden dauern. Damit das Fleisch schön saftig bleibt, wird es vorher in Bananenblätter eingewickelt. Wie du es von den US-amerikanischen Gerichten kennst, wird auch Kalua Pig gezupft(ähnlich Pulled Pork), ist jedoch salziger und kommt ohne BBQ-Sauce aus. Dazu gibt es ganz traditionell marinierten Kohl.
  4. Loco Moco: Besonders die Koreaner haben den Reis zu einer beliebten Beilage auf Hawaii gemacht. Für den Loco Moco servieren man zum Reis eine Frikadelle mit dunkler (Braten)sauce und einem Spiegelei. Sicherlich nicht jedermanns Sache, aber dennoch interssant da es doch so viele Kulturen und Ihre Essgewohnheiten vereint. Je nach Region bekommst du alternativ Fleisch von Kalua Pig oder würziges Rindfleisch in Terikyakisauce. An der Küste wird das das Gericht Meeresfrüchten wie Shrimps abgewandelt Sehr gerne gibt es auch einen kühlen Maccaronisalat als Beilage. 
  5. Shave Ice. Die süße, bunte Abkühlung. Hast du Kinder,  wirst du bestimmt schnell auf  Shave Ice aufmerksam gemacht werden, ist es doch so bunt & süß.. Auf der Big Island wird es auch Ice Shave genannt. Dabei wird Wassereis von einem großen Eisblock abgeschabt, und in einem Becher mit bunten Sirupsorten übergossen.  Bei Bedaf gibt es eine Kugel Vanilleeis dazu. Den Sirup gibt es in jeder typisch hawaiianische Geschmacksrichtungen wie Ananas, Kokosnuss oder Mango sind sehr beliebt. Aber noch weitaus mehr.

Entstehung & Vulkanismus​

Das hawaiianische Archipel (ein Archipel ist eine Anhäufung von mehreren Inseln zu einer Inselgruppe oder Inselkette) liegt, tektonisch betrachtet, auf der pazifischen Platte.

emperor vulkankette hawaii

Quelle Google Earth

Der Rand des Pazifiks ist bekannt als der Feuerring, der englische Begriff ist „ring of fire“. Denn an den Plattengrenzen zu den anderen Platten herrscht eine sehr hohe tektonische Aktivität. Hier häufen sich Vulkane und Erdbeben. Aufgrund der höheren Dichte der ozeanischen Pazifischen Platte sinkt sie unter den weniger dichten und somit leichteren kontinentalen Platten ab und bildet eine sogenannte Subduktionszone.

Hawai‘i befindet sich aber nicht am Rand der Pazifischen Platte, sondern sehr zentral darauf, mitten im Pazifik, dem größten Ozean der Erde.

Wie also konnten dort Vulkaninsel entstehen?

Hawai‘i ist eines der besten und beliebtesten Beispiele für den sogenannten ozeanischen Intraplatten-Vulkanismus: dem Hotspot.

Einen Hotspot kann man sich wie ein großes Loch in der Erdkruste auf dem Ozeanboden vorstellen, der mit Magma direkt aus dem Erdmantel durch einen schlauchförmigen Schlot gespeist wird.

Stell dir eine Lavalampe vor: wenn das Magma von unten nach oben steigt entsteht oben ein Klumpen, der von einem langen Schweif gefolgt wird. Die Hawaiianischen Inseln liegen im Prinzip am Ende des Schlauchs, also der Klumpen, der sich in Form von Lavaströmen auf der Erdoberfläche ergoss und nach nach die Inseln aufbaute.

Da sich die Pazifische Platte bewegt, nämlich mit ca. 10 cm/Jahr nach Nordwesten, gleitet sie über den lokalen, stationären Hotspot, der stets Magma aus dem Mantel an die Erdoberfläche befördert und die Bildung einer Kette von Vulkaninseln und Tiefseebergen verursacht hat.

Die Hawai‘i-Inseln sind also eigentlich nur die Gipfel eines riesigen Unterwasser-Gebirges, welches als Hawaiian Emperor Volcanic Chain (zu Deutsch: Hawaiianische Emperor Vulkankette) bezeichnet wird. Das ist oben im Bild von Google Earth visualisiert.

Dabei ist das Hawai‘i-Archipel (Hawaiian Archipelago) der Teil der Inseln, der noch über Wasser ist: Das betrifft alle Inseln von der Big Island im Südosten bis zum Kure Atoll im Nordwesten. Nach dem Knick werden die Inseln als Emperor Seamounts (Unterwasserberge) bezeichnet.

Dies bedeutet, dass sich die jüngsten Inseln im Südosten befinden (also die Big Island mit dem aktiven Vulkan Kīlauea) und die älteste der Hauptinseln ist Kaua‘i. Die älteste Insel, die noch über dem Meeresspiegel ist, liegt weit im Nordwesten und ist bereits zu einem Atoll geworden (das Kure Atoll).

Irgendwann wird man auch von diesem paradiesischen Atoll nichts mehr sehen, weil es allmählich, angetrieben durch Konvektionsströme im Erdmantel und durch Subsidenz bedingt, komplett im Meer verschwinden und dann als Seamount bezeichnet wird. Letztendlich ist es dann so weit, dass der Seamount an einer Plattengrenze subduziert und von der Hitze im Erdinnern aufgeschmolzen wird. Das heißt also, dass in Millionen oder Milliarden von Jahren, wenn der hawaiianische Hotspot schon längst erloschen ist, Hawai’i endgültig verschwunden sein wird.

Hier sind ein paar Jahreszahlen, so dass du dir besser vorstellen kannst, wie alt Hawai’i bereits ist: Das Kure Atoll ist mindestens 64,7 Millionen Jahre, Kaua‘i 5 Millionen Jahre und die Big Island weniger als 1 Million Jahre alt. Damit ist die Big Island von Hawai‘i, zumindest geologisch betrachtet, ein Baby! Der älteste Seamount ganz im Nordwesten ist der Mount Meiji mit rund 80 Millionen Jahren. Das heißt, dass die erste Insel der gesamten Hawaiian Emperor Volcanic Chain geboren wurde, als es noch Dinosaurier gab, also in der Kreidezeit.

Übrigens ist der Hotspot immer noch aktiv. Zurzeit bildet er eine neue Insel, die sich 30km südöstlich von Big Island auf der Flanke des Mauna Loa befindet: Lōʻihi Seamount. Dieser Unterwasser-Vulkan befindet sich noch minus 975m unter dem Meeresspiegel. Man kann nicht genau sagen, wann Lōʻihi die Wasseroberfläche durchbrechen wird. Mit einer Wachstumsrate von 5m pro 1000 Jahre könnte es noch 200.000 Jahre dauern. Lōʻihi heißt auf Deutsch „lang“ und deutet auf die Form des jungen Vulkans hin.

Hawai’is Lava

Alle Hawai‘i-Inseln bestehen hauptsächlich aus dem Gestein Basalt. Basaltische Laven sind aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung basisch. Das bedeutet unter anderem, dass sie einen geringen Siliziumdioxid-Gehalt (SiO2) haben. Basalt ist ein dunkles, grauschwarzes bis schwarzes Gestein und feinkörnig (im Gegensatz zum Beispiel zu Granit). Basalt ist eine Gesteinsart und Gesteine bestehen aus Mineralen. Basalt insbesondere besteht aus zwei Hauptmineralen: Plagioklas und Pyroxen. Pyroxen verleiht ihm seine schwarze Färbung. Basalte enthalten darüber hinaus auch andere Minerale in einer viel geringeren Menge, man nennt sie akzessorische Minerale, unter anderem Olivin. Das ist ein grünliches Mineral. Manche kennen Olivin als Mineral von dem Edelstein Peridot, einer Varietät des Olivin, der seine grüne Farbe von eben diesem Mineral bekommt. Olivin ist außerdem das wichtigste und häufigste Mineral des oberen Erdmantels!

Hawai’is Vulkane

Hawai‘is Vulkane sind allesamt Schildvulkane. Schildvulkane sind charakterisiert durch ihre relativ flach abfallenden Flanken. Welche Art von Vulkan entsteht wird unter anderem durch die ausfließende Lava bestimmt. Das Magma des Hotspots auf Hawai‘i ist basaltisch und daher sehr flüssig (niedrigviskos). Tritt diese dünnflüssige Lava aus dem Vulkanschlot oder den Riftzonen des Vulkans aus (nun nicht mehr Magma genannt, da sie aus dem Vulkan befördert wird und die Erdoberfläche erreicht hat) kann sie sich weit und flächig ausbreiten. Sie fließt zudem meistens sehr ruhig aus dem Schlot heraus, kann neben schnellen Lavaströmen aber auch Lavafontänen bilden. Dennoch brechen Vulkane, die basaltische Magmen fördern, fast nie explosiv aus, dies liegt an ihrem geringen Gasgehalt. Durch stetige Eruptionen und Lavaergüsse schichtet sich der Vulkan immer weiter auf. Schildvulkane zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr weitläufig sind und große Durchmesser haben. Die Lava kann bei Schildvulkanen sowohl aus dem Zentralschlot als auch aus den Flanken ausfließen, wie es zum Beispiel bei dem aktiven Vulkan Kīlauea zuletzt im Jahr 2018 zu sehen war.

Auf Hawai’i gibt es zwei typische Lava-Arten:

  • Pāhoehoe-Lava (zu Deutsch: Strick-Lava): ist dünnflüssige Lava, die sich schichtförmig ausbreitet und bei der die Oberfläche wie bei einem Pudding zu einer dünnen, elastischen Haut erstarrt. Die heißere Lava untendrunter fließt weiter und schiebt die obere Haut in Wülsten aneinander, wie wenn man eine kuschelige Wolldecke aufschiebt.
  • ʻAʻā-Lava (zu Deutsch: Brocken-Lava): ist an rissigen, stacheligen Oberflächen zu erkennen und erinnert vom Aussehen an einen frisch gepflügten Ackerboden. Diese Lava ist viskoser als Pāhoehoe Lava. D.h. sie fließt weniger schnell und bildet eine dicke Kruste beim Abkühlen. Fließt dann Lava nach und drückt von hinten, zerbricht sie die vorher gebildete Oberfläche und die bekannten Zacken und klumpigen Brocken entstehen.

Und so entstanden mitunter die letzten acht Inseln des Hawaiianischen Archipels.

Die Enstehung von Big Island

Die Big Island ist die jüngste aller Hawai‘i-Inseln und aus insgesamt sechs Vulkanen gewachsen: Mauna Kea, Mauna Loa, Kīlauea, Hualālai, Kohala und dem Māhukona.

Mauna Kea macht ca. 23% der Landmasse der Big Island aus und Mauna Loa sogar 51%. Der Durchmesser des Mauna Loa beträgt 120km. Mauna Kea ist etwas höher als der Mauna Loa und, wenn man vom Meeresboden bis zum Gipfel misst, mit 10.200m der höchste Berg der Welt. Ab der Meeresoberfläche gemessen ist der Mauna Loa 4.167m und der Mauna Kea 4.205m hoch.

Von diesen Vulkanen sind sowohl der Kīlauea als auch der Mauna Loa aktiv. Der Mauna Kea und Kohala sind die ältesten Vulkane auf Big Island.

Die Enstehung von Kaua‘i

Kaua‘i ist die älteste Insel der acht Hauptinseln und hat keinen aktiven Vulkan mehr. Kaua‘i besteht aus nur einem einzigen Schildvulkan. Schaut man sich einen Querschnitt der Insel an so sieht man, dass es im Westen der Insel eine erhobene Ebene und im Osten eine Senke gibt, die sogenannte Lihu‘e Depression.

Die Enstehung von Maui Nui

Maui liegt nordwestlich von Big Island und ist die zweitjüngste Insel des Archipels. Sie ist aus zwei Schildvulkanen entstanden, die sich durch einen Lavastrom des jüngeren aktiven Vulkans Haleakalā verbunden haben.

Tatsächlich war es so, dass West- und Ostmaui mit Lāna‘i, Kaho‘olawe und Moloka‘i zu einer großen Insel verbunden waren. Diese wird Maui Nui genannt (zu Deutsch: Großes Maui). Durch Erosion und vor allem durch Meeresspiegelanstiege bildeten sich die Inseln so aus wie wir sie heute kennen. Sie sind also im Prinzip die Spitzen eines gemeinsamen großen Berges. In diesem bathymetrischen Bild kann man gut erkennen, dass Maui Nui ein großer Komplex ist, von dem lediglich die Gipfel als Maui, Lāna’i, Moloka’i und Kaho’olawe die Wasseroberfläche durchbrechen:

lage vulkane hawaii quelle usgs

Quelle: USGS

Der West-Maui Vulkan ist ca. 2,5 Millionen Jahre alt und das heutige ʻĪao Valley ist die erodiere Kaldera dieses Vulkans!

Auch Lāna’i ging aus einer einzigen langen Eruption eines einzigen Schildvulkans vor 1,46-1,2 Millionen Jahren hervor und ist stark erodiert. Der ehemalige kollabierte Krater befindet sich im Bereich des Palawai Basins.

Moloka’i, zwischen O‘ahu und Mau’i gelegen, ist aus insgesamt drei verschiedenen Schildvulkanen gewachsen.

Die Enstehung von O‘ahu

O’ahu liegt zwischen Kaua‘i und Moloka‘i und ist damit eine der älteren Inseln des Hauptarchipels. O‘ahu besitzt zwei erloschene Vulkane: Ko‘olau und Wai‘anae. Neueste Forschung hat jetzt allerdings herausgefunden, dass O‘ahu sogar aus drei Vulkanen entstanden ist: der dritte im Bunde, der Ka’ena, liegt nordwestlich von Ka’ena Point und war bisher bekannt als Ka’ena Ridge, eine flachere Zone im Meer, zwischen Kaua‘i und O‘ahu. Die anderen zwei Vulkane sind tatsächlich auf seinen Flanken gewachsen. Die klassischen Merkmale eines Schildvulkans, wie etwa eine Kaldera, sind auf O‘ahu nicht mehr deutlich zu erkennen, da die Vulkane in ihrer Entwicklung schon sehr weit fortgeschritten sind. Kāne‘ohe Bay zeigt aber den letzten Überrest des Ko‘olau Kraters.

Vielleicht hast du nun ein Gefühl dafür bekommen, wie alt und dennoch wie jung die Inseln sind. Die Big Island ist geologisch betrachtet noch ein Baby, Kaua’i ist dahingegen eine Oma. Mount Meiji dahingegen ist tatsächlich steinalt. Dennoch: Im Vergleich zum Alter der Erde mit 4,56 Milliarden Jahren sind alle Hawai‘i-Inseln, auch die Seamounts im Nordwesten, ein Atemzug in der Erdgeschichte.

Was haben wir für ein Glück, genau jetzt zu leben und die Schönheit der Inseln mit unseren eigenen Augen zu sehen.

Kultur, Gottheiten & Tradition

Hawai’i ist so viel mehr als seine Clichés. Hulatänze, gebräunte, verführerische Frauen mit Kokosnussschalen als BH, Cocktails schlürfen am Pool, ein Paradies ohne Tiefe und Bedeutung. Das ist das Bild, das durch Medien und typische Reiseanbieter von Hawai‘i vermittelt wird. Beim Lesen dieses Artikels wirst du spüren, wie rein und verletzlich die hawaiianische Kultur ist. Du wirst sehen, dass die Kultur Hawai’is unterdrückt wurde, dass sie verachtet wurde. Als Reisender kannst du dazu beitragen, die Kultur Hawai’is zu respektieren und deren Wiederaufleben zu unterstützen. Indem du diesen Artikel liest und dich informierst, tust du schon ganz viel – denn er wird deine Einstellung gegenüber Hawai’i ändern.

Hawaiis Gottheiten

Die Hawaiianer fühlen eine tiefe Verbindung zur Natur und erklärten alles, von der Entstehung der Inseln bis den Menschen mit verehrten Naturgöttern. Diese Götter haben in jedem Lebensbereich eine Bedeutung. Einige bekannte Gottheiten sind:
  • Papahānaumoku: Mutter der Erde, Ehefrau des Wākea, Ahne aller Menschen und aller Inseln, Göttin, die die Hawaii-Insel gebar.
  • Wākea: Vater des Himmels, Ehemann der Papa
  • Hi’iaka: Göttin des Tanzes, jüngere Schwester der Pele, Beschützerin der Hula Tänzer
  • Pele: Göttin der Vulkane und des Feuers, die die Lavaströme kontrolliert
  • Nāmaka: Göttin des Meeres, Schwester der Pele
  • Poli’ahu: Göttin des Schnees, Schwester der Lilinoe, Feindin der Pele
  • Lilinoe: Göttin des Nebels, Schwester der Poli’ahu, Feindin der Pele
  • Kāne: Gott der Reproduktion, verehrt als Gott der Häuptlinge und Bürger
  • Haumea: Göttin der Meere und der Fruchtbarkeit, auch gleichgesetzt mit Papa
  • Lono: Gott der Landwirtschaft, der Fruchtbarkeit und des Friedens, Gott des Gewitters, der Erdbeben, der Regenbögen, des Regens und des Windes
  • Ku: Gott des Krieges, der Fischerei, des langen Lebens und des nationalen Wohlstands
  • Hina: Ehefrau des Gottes Ku, Göttin des Mondes
  • Laka: Gott des Hula Tanzes/ Göttin des Hula (es gibt einmal den männlichen Laka und einmal die weibliche Laka), die weibliche Laka wacht über den Wald, den Regen, Hula und die Flora, mit denen die Hula-Tänzer*innen sich selbst und den Altar schmücken. Sie ist die Frau des Lono. Der männliche Laka wird repräsentiert von einem ’ōhi‘a lehua Baum, dessen rote Blüten zur Dekoration des Altars während der religiösen Zeremonien des Tanzes genutzt wurden.
  • Kanaloa: Gott des Ozeans und der Unterwelt, von manchen Hawaiianern als christliches Äquivalent des Teufels betrachtet. Er ist zornig und verflucht Menschen des Todes. Wird oft in Assoziation mit Kāne gefunden.
Die hawaiianische Mythologie ist sehr komplex und in der Überlieferung oftmals auch widersprüchlich. Es gibt sehr viele Gottheiten, Verwandtschaft, Feindschaft und Freundschaft unter ihnen. Die Verhältnisse sind jedoch nicht eindeutig klar. Daher habe ich dir oben einen klitzekleinen Einblick gegeben und versucht, dir die wichtigsten Fakten zu präsentieren. Falls du dich noch mehr für die Mythologie interessierst, empfehle ich dir das Buch „Hawaiian Mythology“ von Martha Warren Beckwith. Ein weiterer wichtiger Begriff in der Hawaiianischen Mythologie und Spiritualität ist „mana“. Im Hawaiian Dictionary wird mana ins Englische übersetzt mit: „supernatural or divine power, miraculous power“. Auf Deutsch heißt das: „übernatürliche oder göttliche Kraft, wundersame Kraft“. Sie ist also keine physikalische Kraft. Es wird daran geglaubt, dass mana in jedem Objekt und jeder Person steckt. Auch manchen Orten wird eine hohe Mana-Kraft gegeben, z.B. dem Rand des Haleakalā Kraters und die Insel Moloka‘i. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Naturreligion Hawai‘is nach der Ankunft der Europäer Ende des 18. Jahrhunderts vom Christentum immer weiter in den Hintergrund gedrängt. Die heutige Komposition sieht so aus: Heute sind ca. 2/3 der hawaiianischen Population Christen. Etwas weniger als 1/3 sind konfessionslos und der Rest gehört dem Buddhismus, Judaismus, Hinduismus, Islam oder sonstigen an. Nichtsdestotrotz sind auch heute noch einige Stätten existent, die den Hawaiianern viel bedeuten. So der Mauna Kea. Er wird oft mit “weißer Berg” übersetzt, aber in der hawaiianischen Kultur und in Gebeten wird auch von „Mauna a Wākea“ gesprochen, also „The Mountain of Wākea“. Dieser Name verleiht dem Berg eine ganz andere Bedeutung. Wākea ist der Himmelsvater (sky father). Im Film Mauna Kea – Temple Under Siege wird gesagt: „In our story of creation, Wākea is the broad expanse, the sky father, partner to Papahānaumoku, earth mother, who gave birth to the islands. Hawai’i Island is their hiapo, or eldest child. And Mauna Kea is that child’s piko, or navel. Because of its place in our genealogies, Mauna Kea is a kupuna, an ancestor.” Die Big Island (= Island of Hawai‘i) ist also das Kind des Wākea und der Papahānaumoku. Mauna Kea ist der „Bauchnabel“ (piko) der Big Island und verbindet die heutigen Menschen mit ihren Ahnen. Mauna Kea ist ein sehr heiliger Berg, er gilt als Ahne (kupuna) der Hawaiianer. Mauna Kea ist der höchste Berg des Pazifik. Der Mauna Kea ist nicht nur ein physikalisches, imposantes Phänomen, sondern auch eine Inspiration und lehrt den Menschen eine Art zu leben und ist damit ebenfalls von großem philosophischem Wert für das Leben der Hawaiianer. Mit ho’oponopono werden weiter hawaiianische Familienrituale zur Versöhnung und Vergebung durch Gebet, Diskussion, gegenseitige Vergebung, Schuldbekenntnis und Reue bezeichnet.

Place of Refuge (Pu‘uhonua O Hōnaunau) National Historical Park

Der Pu’uhonua O Hōnaunau liegt im Westen der Insel Big Island an der Bucht von Honaunau. Auf Deutsch heiß das: Ort der Zuflucht, Zufluchtsort oder Schutzort. Im alten Hawai’i gab es ein strenges Regelwerk von Gesetzen, das kapu System. Das polynesische Wort für kapu ist tapu und ähnelt dem englischen taboo oder dem deutschen Tabu. Fun fact: Das deutsche Wort Tabu hat seinen Ursprung im polynesischen Sprachraum. Das Missachten von Gesetzen konnte mit dem Tod bestraft werden. Hier sind ein paar Beispiele für kapu:
  • Männer und Frauen müssen getrennt essen.
  • Manche Lebensmittel durften von Frauen nicht gegessen werden, wie manche Arten von Fisch, Bananen, Schweinefleisch und Kokosnüsse.
  • Wenn der Schatten eines Bürgers auf das Haus eines Häuptlings fiel oder auf sonst irgendetwas das dem Chief gehörte, so wurde die Person hingerichtet
Wurden die kapu von einem Bürger gebrochen, so hatte er noch eine einzige Gelegenheit, mit dem Leben davon zu kommen und sich vor der Hinrichtung zu retten: in dem er einen Zufluchtsort wie den Pu’uhonua O Hōnaunau aufsuchte. Du kannst es dir vorstellen wie beim Brennball aus der Schule, wo es auch Schutzzonen für der Athleten gibt, auf denen ihm nichts mehr passieren kann. Der Pu’uhonua beschütze den Gesetzesbrecher, aber auch besiegte Kämpfer und Zivilisten während eines Krieges. Die Gesetzesbrecher wurde dann in einer Zeremonie von seinen Sünden freigesprochen (=Absolution).

Gibt es noch andere Pu’uhonuas?

Früher gab es zahlreiche Pu’uhonuas. Doch mit der Abschaffung des kapu Systems durch Kamehameha II im Jahr 1819 und dem Hereinschwappen des Christentums, wurde die Naturreligion und die Verehrung der hawaiianischen Götter erstickt. Die hawaiianische Königin Ka’ahumanu, die zum Christentum konvertierte, befahl, alle religiösen Stätten, die mit kapu in Verbindung stehen zu vernichten. Die Ruinen des Pu’uhonua O Hōnaunau allerdings ist die letzte gut erhaltene Stätte.

Die Bedeutung der Fischteiche

Die Fischteiche (engl. Hawaiian Fishponds) sind das Zeugnis uralter hawaiianische Aquakultur und sehr raffinierte Teiche für nachhaltigen Fischfang. Diese halbkreisförmigen Teiche sind aus Lavasteinen und Korallen angelegt (siehe im Bild): die Wände lassen das Meerwasser und kleine Fische hindurch. Die Fische konnten sich dann an Futtervorräten vollfressen und wurden dann irgendwann zu groß, um den Teich wieder zu verlassen. Sie saßen als wirklich in der Falle und die Hawaiianer konnten sich genüsslich bedienen. Allerdings war es nur den Königlichen (alii = Häuptlinge) erlaubt, Fische aus den Fischteichen zu verspeisen. Bekannte und heute noch überlieferte fishponds gibt es in:
  • Moloka‘i: viele dieser Fischteiche befinden sich entlang der Südküste, die meisten zwischen 700-800 Jahre alt, z.B. der ‘Ualapu‘e Fishpond
  • Menehune Fishpond (auch bekannt als Alekoko-Fischteich) auf Kaua’i, südlich von Lihu’e etwas flussaufwärts der Nawiliwili Bay (siehe Bild)

Das Kulturgut Hula

Nichts gilt mehr als das Symbol der hawaiianischen Kultur als der Hula (Tanz). Des Königs David Kalākauas berühmte Worte lauten: „Hula is the language of the heart and therefore the heartbeat of the Hawaiian people“ (dt.: „Hula ist die Sprache des Herzens und deshalb der Herzschlag des hawaiischen Volkes”). Dieser Satz macht deutlich, wie essentiell der Hula für die hawaiianische Religion ist. Auf den König David Kalākaua kommen wir auch im Reiter “Geschichte” zurück, denn er hat eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Hulas auf Hawai‘i eingenommen. Hula ist nicht einfach nur ein Tanz. Hula ist eine Ausdrucksweise der hawaiianischen Geschichte und Kultur und eine Lebenweise für viele Hawaiianer. Mit dem Hula lassen sich Geschichten erzählen und die Kultur Hawai‘is erhalten. Das war vor allem wichtig in einer Zeit, in der es auf Hawai‘i noch keine Schriftsprache gab. Die Geschichten handeln von der Entstehung der Erde und dem Leben, von Göttern und der Menschheit, von der Geschichte und der Genealogie Hawai‘is, von Beziehungen und dem Kreislauf des Lebens. Die Bewegungen des Tänzers drücken all dies aus. Die Tänzer haben ein tiefes Wissen über die Geschichten, die sie erzählen und verkörpern diese regelrecht. Der Hula ist auch dafür da, Dankbarkeit für das Leben, das Land und alle anderen Geschenke des Lebens auszudrücken. Das Erlernen des Hula ist ebenso der Prozess des Schülers, seinen Körper und Geist zu disziplinieren und zu zähmen. Wenn Hulaschüler Hula lernen, lernen sie auch, bessere Menschen zu werden. Übrigens werden Hula-Lehrer „kumu“ genannt, Hula-Schulen „halau“ und Hula-Schüler „haumana“. Leider erlitt der Hula nach der Ankunft der Europäer, ebenso wie die Sprache, einen starken Rückgang, der vor allem durch ein Verbot des Hula-Tanzes ausgelöst wurde. Die Missionare waren dem Hula gegenüber negativ gestimmt, aber hatten nicht die Macht ein Verbot durchzusetzen. Königin Ka’ahumanu, die zum Christentum konvertiert war, unterstützte dies allerdings und setzte dieses Verbot, welches öffentliche Hula-Shows untersagte, durch. Doch das Gesetz wurde glücklicherweise weitgehend ignoriert. Als der König David Kalākaua im Jahre 1874 den Thron bestieg, hob er das Verbot wieder auf und gab dem Hula dadurch ein öffentliches Revival. Als Anerkennung für den Schutz und die Förderung des Hula durch König Kalākaua gaben die Organisatoren des heutigen Hula Festivals „Merrie Monarch Festival“ den entsprechenden Namen. „Merrie“ deswegen, weil der König als freundlich, glücklich und witzig galt. Das Merrie Monarch Festival ist ein einwöchiges Festival, welches jährlich in Hilo stattfindet. Es startet jeweils am Ostersonntag. Es wurde ursprünglich von Geschäftsleuten gegründet, um in der Nebensaison mehr Touristen nach Hawai‘i zu locken. In diesem Zuge entstanden auch die beiden heute bekannten Arten des Hula, um dieses Festival von den üblichen Hula-Shows abzugrenzen und den echten Hula zu fördern:
  • der ursprüngliche Hula: hula kahiko (alte Tänze)
  • der moderne Hula: hula auana (moderne Tänze)
Kalākaua selbst starb 1889 und seine Schwester, die thronfolgende Königin Lili’uokalani, wurde 1891 gestürzt. Das Ende der hawaiianischen Monarchie war also auch das Ende von Hula als Bestandteil der offiziellen Regierung. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Hawai‘i und damit auch der Hula von amerikanischen Filmemachern aus Hollywood entdeckt und für ihre Zwecke und Fantasien angepasst und benutzt.

Kostüme und Schmuck bei Hula

Der Schmuck ist äußerst individuell und auf die jeweiligen Geschichten, die erzählt werden, abgestimmt. Die Pflanzen von Laka repräsentieren göttliche Persönlichkeiten und Qualitäten, die von den Schülern des Hula angestrebt werden. Die Tänzer beide Geschlechter können Röcke (haw. pa’u) tragen Männer können auch lediglich nur den Lendenschutz tragen. Männer als auch Frauen schmücken sich mit leis (dt. Girlande, Kranz) und kupe’e:
  • lei ist der Blumenkranz, der um den Kopf gelegt wird
  • kupe’e werden um Hand- oder Fußgelenke gebunden

Informationen zum Lei

Der Lei wird nicht nur im Hula verwendet, sondern auch als Zeichen der Zuneigung von einer Person an eine andere als Geschenk übergeben. Sie wurden auch als Willkommenszeichen oder für den Abschied geschenkt. Heutzutage werden Leis zu allen möglichen persönlichen Events vergeben, wie Geburtstage, Hochzeiten, Geburten, Schulabschlüsse, etc. Die meisten Leis bestehen aus Plumeriablüten, Pikakeblüten (Jasmin), Orchideenblüten ’ōhi‘a lehua-Blüten sowie Maile Blättern.

Lū‘au – ein hawaiianisches Fest

Lū’aus sind hawaiianische Feste, bei denen man zusammenkommt und feiert. Kommerziell angebotene Lū’aus für Touristen sind eine gute Möglichkeit, die traditionelle hawaiianische Küche kennenzulernen. Zu probieren gibt es das kalua pig, welches in einem Erdofen (haw. imu) über Nacht oder am frühen Morgen zubereitet wird, poi (sozusagen Brei aus der Taro-Pflanze), hawaiianische lila-farbene Süßkartoffeln, poke (in Stücke geschnittener Fisch) und haupia (ein Nachtisch auf Kokosnussbasis). Nach der Mahlzeit erwartet den Gast eine Hula-Show. Der Hula der hier gezeigt wird allerdings ist nicht, wie der traditionelle, langsam. Stattdessen wird hier viel Show gemacht, mit Feuer, Fackeln und schnellen Hüftbewegungen.

Wie sind Lū’aus entstanden?

Im alten Hawai‘i war es Männern und Frauen untersagt, gemeinsam zu essen.  1819 hat Kamehameha II damit begonnen, dieses Verbot (haw. kapu, dt. Tabu) aufzuheben: Er aß mit Frauen. Lū’au heißt eigentlich “junge taro Spitzen” welche bei Lū’aus serviert werden. Der Name Lū’au ist nicht traditionell, sondern wurde erst 1856 von einem Reporter einer Tageszeitung, dem Pacific Commercial Advertiser, gegeben. Hawaiianische Feste werden pāʻina oder ʻahaʻaina genannt.

Sport auf Hawaii

Ich bin mir sehr sicher, dass dich dieser Punkt nicht überrascht: Hawai‘i ist weltbekannt für das Surfen. Surfen war ein Sport für alle, egal ob König, ali’i (chief, Häuptling) oder normaler Bürger; Männer, Frauen, jung oder alt. Surfen wurde als „national pastime“ beschrieben, also ein nationaler Zeitvertreib. Und das war schon immer so. Allerdings waren einige Küstenabschnitte nur ali’i vorbehalten. Das Surfen stammt aus dem Polynesischen Ozean und ist also kein Sport, den die Hawaiianer erfunden haben. Aber: auf Hawai‘i wurde das Surfen zum ersten Mal von Europäern beobachtet, niedergeschrieben und dokumentiert. Und: auf Hawai‘i hat sich der Sport am allermeisten entwickelt. Es waren also die Hawaiianer, die das he’e nalu, das Board Surfing, stark geprägt haben. Die Boards konnten aus Holz des Koa Baums, des Brotfruchtbaums (‘ulu) oder des Wiliwili Baums gemacht sein. Surfen hatte für Hawaiianer eine hohe Priorität, sogar höher noch, als in die Kirche zu gehen. Leider litt der Surfsport, wie auch andere Teile der hawaiianischen Kultur, unter der Kolonisation durch die Europäer und Amerikaner: 1890 führten eingeschleppte Krankheiten dazu, dass ca. 95% der Einwohner Hawai‘is starben. Außerdem empfanden die Missionare das Surfen als albern und ablenkend, als Zeitverschwendung. Nach Ende des Königreichs Hawai’is und der Annexion durch die USA am Anfang des 19. Jahrhunderts war das Surfen fast ausgestorben. Eine Statue von Duke Kahanamoku am Waikīkī Beach erinnert an seine wichtige Rolle, das Surfen in die Welt zu tragen. Duke gewann einige olympische Medaillen, seine erste bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm: eine Goldmedaille im Schwimmen über 100 Meter Freistil. Im Dezember 1914 brachte er das Surfen nach Australien. Auch George Freeth und Alexander Hume Ford haben einen großen Teil dazu beigetragen, dass das Surfen auf Hawai‘i wieder populär und anerkannt wird. George Freeth war Rettungsschwimmer und brachte 1907 das Surfen nach Kalifornien. Heute ist Surfen nicht nur Teil der Kultur Hawai‘is, sondern auch ein beliebter Sport weltweit. Im weiteren Sinne gehört auch das Outrigger Canoe Surfing zum Surfsport. Outrigger Kanus sind Kanus mit einem Ausleger, der dem Boot eine erhöhte Stabilität verleiht. Auch dieser Sport war einst vom Aussterben bedroht.

Moderne Traditionen, Bräuche und Werte

Hier sind fünf weitere hawaiianische Bräuche und Werte, die die hawaiianische Kultur so besonders machen:
  • Honi ihu: eine herzliche Begrüßung, bei der zwei Personen die Stirn und Nase aneinander legen und somit den Atem (hā) Heute ist der Kuss auf die Wange eine weitverbreitete Art der Begrüßung von Freunden, Bekannten und neuen Menschen.
  • „Please take your slippers off” – Das ist ein Satz, den man in Hawai’i sehr oft liest. Bevor man das Haus von jemandem betritt, müssen die Schuhe ausgezogen werden (slippers ist ein in Hawai‘i gebräuchliches englisches Wort für Flipflops 😊).
  • Mālama ‘āina: Respektiere und kümmere dich um das Land (und den Ozean). Nimm keinen Sand, Steine, Muscheln oder Korallen mit vom Strand und keine Vulkansteine mit nach Hause.
  • Haʻahaʻa: Bescheidenheit. Gib nicht mit deinen Errungenschaften, deinem Besitz, deinem Erfolg oder deinem Geld an. In Hawai’i wird Bescheidenheit geschätzt.
  • Aloha Spirit Law: Behandle deinen Nächsten mit Respekt und Liebe – und dich selbst auch.
  • Zeige Interesse an der Kultur und Sprache Hawai’is und respektiere sie. Wichtig ist auch, nur die indigene hawaiianische Kultur, Traditionen und einheimische Menschen als hawaiianisch oder Hawaiianer*in zu bezeichnen. Zugezogene Einwohner Hawai’is sind schlicht Einwohner Hawai’is (Hawaiian residents), locals oder kama’āina.

Hawaii´s - Geschichte

Entdeckung: 

  • 400-1.300 Jahre u.Z.:  Die Polynesier, wahrscheinlich von den Marquesas-Inseln, entdecken die Hawai‘i-Inseln. Man ist sich nicht ganz einig darüber, wann genau und wie genau die Entdeckung stattgefunden hat. Sicher ist man sich aber, dass die Polynesier sehr gute Seefahrer waren. Hawai‘i ist der isolierteste Ort unserer Erde. Die Polynesier waren also nicht in der Lage, die Inseln mit dem bloßen Auge zu sehen. Sie hatten auch keine anderen Geräte, die ihnen bei der Navigation auf dem Pazifik geholfen hätten. Wie also wussten sie, dass es sich lohnen würde, weiter in den Norden zu reisen? Man nimmt an, dass sie das Migrationsmuster und Fressverhalten von Vögeln beobachtet haben, um neue Inseln zu entdecken. Auf ihrem Weg zu den Inseln, den sie übrigens in Kanus zurücklegten, nutzen sie lediglich die Sterne, denn Technik gab es natürlich noch nicht. Sehr beeindruckend, nicht wahr?
  • 1753-1761 (wahrscheinlich 1758): Pai’ea, später als Kamehameha I bekannt, wird als Sohn einer königlichen Familie in Nord-Kohala geboren. Legenden erzählen, dass die Geburt von Pai’ea mit Stürmen und einem „Licht am Himmel mit Federn wie eines Vogels“ begleitet wurde. Hawaiianer dachten damals, dass dies die Geburt eines mächtigen Chiefs ankündigt. Historiker vermuten, dass ein Komet, der Halleysche Komet, der 1758 an Hawai‘i vorbeiflog, die Ursache für diese Erscheinung war. Kamehameha bedeutet „der Einsame“. Er erhielt diesen Spitznamen, weil er nach seiner Geburt 5 Jahre in Isolation in Waipi‘o an der Hāmākua Coast aufgewachsen ist, weil sein Leben aufgrund der Prophezeiung in Gefahr war.
  • 1778: Captain James Cook, der englische Seefahrer und Entdecker, entdeckt Hawai‘i und setzt am 20. Januar Fuß auf die Insel Kaua’i in der Waimea Bay. Den Seefahrern fällt die Ähnlichkeit zur Sprache, Kultur, den Tierarten und den benutzen Werkzeugen der Polynesier des südlichen Pazifik auf.
  • 1779: James Cook kehrt am 17. Januar nach Hawai‘i zurück und entert an der Kealakekua Bay auf der Big Island. Er wird in Ka’Awa Loa, Kealakekua Bay, am 14. Februar nach einem Streit von Einheimischen getötet.

Königreich und Republik:

  • 1795: Kamehameha I (oder auch: Kamehameha der Große) gewinnt auch noch die (vor-)letzte Insel O‘ahu durch Krieg und Eroberung in der Schlacht von Nu‘uanu. Hawai‘i wird zum Königreich und die Kamehameha-Dynastie beginnt.
  • 1810: Kamehameha I vereint alle Hawai‘i-Inseln, jetzt inklusive Kaua‘i. Für die folgende Geschichte Hawaiis war dies sehr wichtig, da sie Inseln jetzt vor dem Einfluss westlicher Mächte geschützt waren. Kamehameha der Große ist also, trotz der vielen Schlachten und angewandten Gewalt, ein sehr beliebter König gewesen. Eine berühmte Statue des Königs befindet sich gegenüber des ‘Iolani Palace auf Oahu. Am 11. Juni ist Kamehameha Day, an dem die Statuen des Königs mit Leis geschmückt werden.
  • 1819: Kamehameha I stirbt. Kamehameha II, der Sohn von Kamehameha (auch genannt Liholiho), weigert sich, die Tradition einzuhalten, dass Männer und Frauen getrennt essen müssen. Sein Verhalten führt dazu, dass das kapu, das strenge Tabu-System, abgeschafft wird. Er erlaubt auch die Ankunft der Protestantischen Missionare aus Neuengland. Liholiho starb im Juli 1824 an Masern. Sein Bruder Kauikeaouli wird König.
  • 1820: Die ersten Missionare aus Neu-England kommen an.
  • 1835: Die erste Zuckerplantage eröffnet auf Kaua‘i. Die Landwirtschaft nimmt damit an wirtschaftlicher Bedeutung stark zu.
  • 1845: Honolulu wird Hauptstadt des Hawaiianischen Königreichs.
  • 1850er: Die Plantagen-Produktion nimmt stetig zu und führt zu erhöhter Arbeitskraftnachfrage. Die ersten Arbeiter kommen aus China, Japan, Korea, den Philippinen und Portugal.
  • 1874: Die Kamehameha Dynastie endet. Insgesamt gab es 5 Könige aus der Kamehameha-Familie. 1874 beginnt mit David Kalākaua die Kalākaua-Dynastie.
  • 1882: Der ‘Iolani Palast (engl. ‘Iolani Palace) wird unter King Kalākaua fertiggestellt. Der ‘Iolani Palast ist der letzte Sitz und die offizielle Residenz der letzten hawaiianischen Monarchen (König Kalākaua und seine Nachfolgerin Königin Lili’uokalani).
  • 1887: Die Verfassung des Königreichs von Hawai‘i (engl. Constitution of the Kingdom of Hawaii) wird unterzeichnet und entzieht der Monarchie weitgehend Autorität und gibt der Legislatur und der Regierung mehr Macht. Sie wurde bekannt als Bajonett-Verfassung, weil der König mit Waffengewalt gezwungen wurde, zu kooperieren.
  • 1891: König David Kalākaua stirbt am 28. Januar 1891 und überlässt seiner Schwester, Lydia Kamakaeha, als Queen Lili‘uokalani den Thron. Königin Lili’uokalani ist die Komponistin des berühmten Liedes „Aloha Oe“ (für alle die Lilo & Stitch kennen: das Lied ist im Film zu hören 😊).
  • 1893: Am 17. Januar 1893 wird Königin Lili’uokalani entmachtet und die Hawaiianische Monarchie wird von kaukasischen Unternehmern und Anwälten gestürzt.
  • 1894: Die Republik von Hawai‘i wird gegründet.

Annexion durch die USA:

  • 1898: Die Inseln werden mithilfe der Newlands Resolution durch die USA annektiert.
  • 1900: Hawai‘i wird US-Territorium durch das Organic Act.
  • 1917: Königin Lili‘uokalani, die letzte Monarchin des Königreichs von Hawaii, stirbt.
  • 1941: Während des Zweiten Weltkrieg, am 7. Dezember 1941, startet Japan einen Überraschungsangriff auf Pearl Harbor auf O‘ahu. Die U.S.S. Arizona sank mit 1.100 Männern an Board und das Wrack wurde 1962 zu einer Gedenkstätte erklärt.
  • 1945: Am 2. September 1945 unterzeichnet Japan seine bedingungslose Kapitulation auf dem U.S.S. Schlachtschiff Missouri, welches jetzt Teil des Denkmal- und Museumskomplex in Pearl Harbor ist.  
  • 1959: Hawai‘i wird am 21. August 50. US-Bundesstaat.
  • 2006: Das Papahānaumokuākea Marine National Monument wird am 15. Juni 2006 unter Präsident George W. Bush „errichtet“. Der Name steht für Papa (die Mutter der Erde) und Wākea (den Himmelsvater), die das Hawaiianische Archipel, die Taro-Pflanze und die Hawaiianischen Menschen erschaffen haben. Es ist das größte zusammenhängende geschützte Gebiet unter der US-Flagge und eines der größten Meeresschutzgebiete in der Welt. Es erstreckt sich über die gesamten Northwestern Hawaiian Islands, also von der Insel Nihoa, westlich von Ni‘ihau bis zum Kure-Atoll und umfasst 1.508.870km².

Was mit den Einwanderern kam

Krankheiten: Die Ankunft der Entdecker änderte nicht nur die Kultur und das Leben auf Hawai‘i, sondern sie brachte auch Krankheiten mit, z.B. Syphilis und Tuberkulose. Die bisher von der Welt isolierten Hawaiianer waren nicht immun gegen Krankheiten und so verbreiteten sich diese schnell. 175.000 Hawaiianer starben. Später, mit der Ankunft der Missionare, starben weitere tausende Hawaiianer an Masern und Keuchhusten. Auch die Hansen-Krankheit, auch bekannt als Lepra, kam so nach Hawai‘i. 1920 waren lediglich 24.000 einheimische Hawaiianer übrig.  Lepra-Kranke mussten ihr Leben lang in Isolation leben. Alle Lepra-Kranken Hawai‘is wurden nach Moloka‘i gebracht, auf die nördliche Landzunge Kalaupapa. Die ersten 12 wurden am 3. Januar 1866 abgesetzt. Insgesamt wurden mehr als 8.000 Menschen von ihren Freunden und Familien getrennt und auf dieses isolierte Stück Erde deportiert. Sehr barbarisch, denn es wurde von ihnen verlangt, ein eigenständiges Leben aufzubauen – obwohl die Krankheit bereits weit fortgeschritten war. Später kümmerte sich Pater Damian De Veuster, ein belgischer Arzt, um die ausgesetzten Kranken. Im Jahr 1889, zwei Jahre, nachdem auch bei ihm Lepra diagnostiziert wurde, starb er auf Moloka‘i mit 49 Jahren. Insgesamt verbrachte er 16 Jahre seines Lebens mit den Lepra-Infizierten. Am 11. Oktober 2009 wurde Pater Damian von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen.

Zuckerrohr (haw. kō) kam schon mit den Polynesiern auf die Inseln. Captain Cook fand Zuckerrohr also auch schon bei seiner Ankunft im Jahr 1778. Die Pflanze wurde als Süßstoff und als Windschutz genutzt. Die Weiterverarbeitung zu Zucker erfolgte erst später, nämlich 1825. Zehn Jahre später wurde die erste erfolgreiche Fabrik von Ladd & Company gegründet, in Koloa auf Kaua‘i. Die erste kommerzielle Ernte 1837 ergab rund zwei Tonnen Zucker, wurde vermarktet und der Markt wuchs schnell. Ein Jahr später gab es bereits 20 Fabriken. Die Nachfrage nach Arbeitskraft stieg, doch die einheimischen Hawaiianer wollten nicht auf den Plantagen arbeiten. Außerdem starben viele Hawaiianer an den eingeschleppten Krankheiten und die Population schrumpfte rapide. Also engagierten die Unternehmer günstige Arbeitskraft aus dem Ausland (vor allem Chinesen, Japaner, Koreaner, Filipinos). Dies führte zum Mix von Kulturen und Menschen wie wir es heute auf Hawai‘i kennen. Heutzutage wird kein Zucker mehr auf Hawai‘i produziert. Der letzte Zuckerproduzent wurde Ende 2016 auf Maui geschlossen.  Trotzdem kannst du auf Hawai‘i Zuckerrohr-Saft probieren. Es gibt lokale Anbieter oder besuche einen Farmers‘ Market!

Die Ananas wird so intensiv mit Hawai‘i assoziiert, dass man schon meinen könnte, sie sei eine hier einheimische Pflanze oder, wie die Taro- und Zuckerrohr-Pflanze, bereits sehr früh mit den Polynesiern eingeführt worden. Das stimmt aber nicht! Die Ananas ist eine eher junge Addition zu Hawai‘i. Der Anbau von Ananas entstammt eigentlich nur der Angst, die Wirtschaft ausschließlich von der Zuckerproduktion abhängig zu machen. Man suchte nach einer Möglichkeit, die Landwirtschaft zu diversifizieren. Die Ananas kam spätestens im Jahr 1813 nach Hawai‘i, tatsächlich durch einen Spanier Namens Don Francisco de Paula Marin. Seither haben sich mehrere Unternehmer darin versucht, eine funktionierende Ananas-Wirtschaft aufzubauen. Aber es misslang allen – bis James Dole, ein Harvard-Absolvent, zur Jahrhundertwende nach Hawai‘i kam. Im Jahr 1901 wurde die „Hawaiian Pineapple Company“ errichtet und 75.000 Ananas-Früchte wurden bei Wahiawā auf O‘ahu gepflanzt. 1903 errichtete die Firma ihre erste Konservenfabrik und erzielte im darauffolgenden Jahr große Absatzerfolge. Man erkannte, dass die Pflanze das Zeug dazu hatte, eine Plantagenpflanze zu werden. Weitere Plantagen wurden eröffnet

1922 kaufte die Dole Firma die Insel Lāna‘i und weitere Fläche auf O‘ahu und baute so ihr Ackerland drastisch aus. Auf Lāna‘i gründete sie die Stadt Lāna‘i City und den Hafen Kaumalapau. In der Hochzeit erntete man auf Lāna‘i 75% der weltweiten Produktion an Ananas. Auch das Palawai-Basin war mit Ananasfeldern bedeckt.

Insgesamt 10 Ananas-Firmen gab es während der Hochzeit der Ananas-Landwirtschaft. Auch auf Kaua‘i und Moloka‘i wurde Ananas angebaut.

Nach 1957 wurde die Produktion von Ananas-Konserven aufgrund von günstigeren Arbeitskosten in die Philippinen, nach Thailand und Costa Rica verlagert. Dies führte zum Rückgang der Konserven-Industrie auf Hawai‘i.

1992 schloss Dole alle Ananas-Plantagen auf Lāna‘i. Die letzte Konservenfabrik wurde 2007 geschlossen und 2009 schloss Maui Land & Pineapple Inc. (Tochter: Maui Pineapple Company) auch ihre Produktion von frischer Ananas. So bleibt Dole Food Co. auf O‘ahu als alleiniger Produzent auf Hawai‘i übrig.

Die Gründe für den Erfolg der Ananasproduktion auf Hawaii (Hochpunkt im Jahr 1957) sind unter anderem:

  1. Forschung und Innovation im Ananasanbau und Konservenherstellung (z.B. Verwenden einer bestimmen Ananas-Sorte, die sog. Smooth Cayenne, die besonders geeignet ist; innovative Schäl- und Entkernmaschine names Ginaca, die 100 Ananas pro Minute schafft, Behandlung der Pflanzen mit Eisendünger und Nematiziden)
  2. Marketing-Kampagnen
  3. Fruchtbare, vulkanische Böden, Anbau das ganze Jahr lang und angenehmes Klima durch den Nordost-Passat

Die Kokosnuss ist nicht einheimisch auf Hawai‘i, sondern wurde von den frühen Siedlern aus Polynesien mitgebracht. Auf Hawai‘i wurde die Kokosnuss weniger zum Verzehr verwendet, sondern für andere Zwecke. Den wichtigste Nutzen hatten die Fasern der Schale, die zu Kordeln geflochten oder verdreht wurden.  Die Schalen der Nüsse wurden als Trinkbehälter oder für Musikinstrumente genutzt. Im Essen fand man zumindest in einem Nachtisch ein wenig Kokosnuss gemischt mit Taro – aber haupia, der oft bei lū‘aus serviert wird, könnte erst nach 1778 auf Hawai‘i populär geworden sein.

Auch Taro wurde von den polynesischen Siedlern mitgebracht. Aus der Knolle der Pflanze wird poi, ein Brei, hergestellt. Poi ist eine wichtige Speise für Hawaiianer und die Bewohner Hawai‘is, sowohl früher als auch heute noch. Auch andere Teile der Pflanze können gegessen werden: Sprossen, Blätter und Stengel. Poi wird i.d.R. auch bei lū‘aus serviert. Taro wird zum Beispiel im Hanalei Valley auf Kaua‘i angebaut.

Kaffee: Auch dafür ist Big Island (Hawai‘i Island) berühmt: eine der besten Kaffeesorten der Welt – und den Ironman. Aber von letzterem soll hier nicht die Rede sein. Man spricht vom sogenannten „100% Kona“ Kaffee. Was hat es damit auf sich? Um sich „100% Kona Coffee“ zu nennen, muss der Kaffee in der Kona Region wachsen, diese wird auch als „Kona Coffee Belt“ bezeichnet. Dieser Gürtel er erstreckt sich ca. 3,6 km entlang der Westküste der Big Island entlang der Hänge des Hualālai und des Mauna Loa auf einer Höhe von 180m-760m. Hier gibt es ungefähr 600 kleine Kaffeefarmen.

Die Kaffeebohne kam Anfang des 18. Jahrhunderts nach Hawai’i, doch in der Mitte des 18. Jahrhunderts führen schlechte Wetterbedingungen, Krankheiten und wenig Arbeitskraft fast zum Stopp des Kaffeeanbaus. Ende dieses Jahrhunderts, im Jahr 1892, wurde eine Bohne aus Guatemala eingeführt, die heute als „Kona Typica“ bekannt ist.

Der Grund dafür, dass dieser Kaffee so gut ist, liegt an mehreren Faktoren: Höhenlage, Temperatur und Niederschlag. Im Kona Coffee Belt sind alle drei dieser Bedingungen erfüllt. Die Höhenlage sorgt dafür, dass die Temperatur stets niedriger und angenehmer ist als auf Küstenhöhe. Die niedrigeren Temperaturen erlauben den Bohnen, langsamer zu reifen, was zu einer dichteren und damit geschmacksvolleren Bohne führt.

Der Kona Coffee Belt erhält jährlich ca. 1.524mm Regen (=l/m²). Im Vergleich: In Deutschland hat es 2018 ca. 590mm geregnet, in 2017 ca. 830mm. Außerdem gibt es hier ausreichend Schatten durch die vielen Wolken, die über den Berg ziehen und die Pflanzen vor der Austrocknung und der starken Sonneneinstrahlung schützen. Des Weiteren ist die Steigung an den Hängen des Mauna Loa ideal, denn hier staut sich das Wasser und fließt nicht zu schnell ab.

Außerdem ist die vulkanische Erde, auf der die Kaffeepflanzen wachsen, voller Minerale und Nährstoffen, die das Wachstum der Pflanzen unterstützen.

Und zu guter Letzt steckt im Kona Kaffee ganz viel Aloha. 😉

Wenn du Kaffee-Fan bist, dann solltest du dir nicht entgehen lassen, Kona Coffee zu probieren. Es gibt sogar Farm-Touren, auf denen du durch eine Kaffee-Plantage geführt wirst. Dort wird dir gezeigt, wie die Bohne in die Tasse kommt! Weitere Kaffeesorten von der Big Island gibt es auch aus  den Regionen Ka’ū und Puna sowie der Hāmākua Coast. 100%iger Kona Coffee kann recht teuer sein, aber ein Kona Coffee Blend ist eine günstigere Alternative. Der Kona Blend muss per Gesetz mindestens 10% Kona Kaffee enthalten.

Übrigens: Es gibt sogar das ein Festival, welches dem Kaffee gewidmet ist: das jährliche Kona Coffee Cultural Festival.

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