Über diesen Wanderweg scheiden sich die Geister. Darf man ihn nun laufen, oder nicht? Im „Ultimate Guidebook of Big Island“ findet sich dieser Weg. Manche behaupten, der Regenwald dorthin sei öffentliches Gelände. Die Bewohner hingegen erzählen, er befinde sich auf Privatgelände und man dürfe ihn deswegen nicht laufen. Auch steht ein Verbotsschild am Anfang des Trails. Ich schätze, dass die Park-Rancher einfach die Touristen im Zaum halten wollen. Aufregende Abenteuer jenseits der Touri-Hotspots könnten aber eben auch mal das Ignorieren eines Verbotsschildes verlangen. (Ohne das wir euch hier dazu auffordern möchten!) In Amerika ist ja fast alles verboten…
Der Weg zum hochaktiven PuuOo-Krater ist nicht ganz einfach zu finden. Von Hilo aus fährt man den Highway 11 Richtung Volcano Village. Nach dem Ort Mountain View fährt man an der Tankstelle links in die S. Glenwood Road, die in den Captain´s Drive mündet. Die Straße fährt man bis zum Ende. Da, wo Verbotsschilder auf den „Rainforest to PuuOo Hike“ hinweißen, lässt man sein Auto stehen und hofft bei seiner Rückkehr, das es unversehrt geblieben ist. Immer wieder hört man dort von Autoeinbrüchen. Es empfiehlt sich, keine Wertsachen im Auto zu lassen und das Handschuhfach aufzumachen. Ein Tipp, den man immer wieder hört. So zeigt man den Dieben, dass nichts zu holen ist. Ob man sich auf das Abenteuer einlässt, bleibt jedem selbst überlassen. Was einen dort erwartet ist allerdings mehr als spektakulär. Es ist aber ganz klar zu sagen, dass diese Wanderung nur etwas für Abenteurer ist, die sich mit Vulkanen etwas auskennen. Der Weg an sich ist aber mit einer Länge von 12 km für Hin- und Rückweg gut zu meistern.
Der Regenwald an sich ist traumhaft. Ein schmaler Pfad führt durch üppiges Grün, wie man es nur selten sieht. Und eine Stille, die seinesgleichen sucht, die nur durch melodiöses Vogelgezwitscher gestört wird. Immer wieder auftretendes Rascheln im Regenwald lässt mich innehalten. Es soll hier wohl immer mal wieder Wildschweine geben. Wie man mit denen umgeht weiß ich nicht, ich habe keine gesehen. Vermutlich ist Panik und Angriff aber die falsche Wahl. Wenn man den Regenwald überwunden hat, steht man direkt vor dem bombastischen PuuOo-Krater. Die Umgebung gleicht einem Schlachtfeld. Umgeknickte, verbrannte Bäume, hier und da Rauchsäulen, die aus dem Boden quellen und auf unterirdische Lava-Tubes deuten. Ob man hier flüssige Lava sehen kann ist ungewiss, kann aber auf der Observatoriumsseite des Kilauea nachgelesen werden. Oder man nähert sich den Rauchsäulen oder orientiert sich an den Flugrouten der Hubschrauber, die über einem kreisen und Touristen den Krater aus der Luft zeigen.