Mit über 4200 Metern gehört der Mauna Kea zu den höchsten Erhebungen des hawaiianischen Archipels. Bei der Namensvergabe sind die Hawaiianer pragmatisch: Da der Gipfel in den Wintermonaten oft von Eis und Schnee bedeckt ist, bekommt ein Vulkan schlicht den Namen „weisser Berg“. Vom Meeresgrund aus gemessen zählt er mit 10.203 Metern sogar als höchster Berg der Erde. Wegen seinem hohen Gewicht ist der Fuß des Vulkans in den Meeresboden eingesackt und misst insgesamt 17.000 Meter! Der bombastische Vulkan ist daher von jedem Punkt der Insel sichtbar (bei klarem Wetter) und wacht wie ein stiller Beobachter oder „Staatsoberhaupt“ über die Insel. Der Mauna Kea gilt als schlafender Vulkan, ist er doch seit 4000 Jahren inaktiv. Ganz im Gegensatz zu seinem Bruder, dem Mauna Loa („langer Berg“), der 1984 das letzte Mal ausgebrochen ist. Zudem ist der Berg den Hawaiianern heilig (man soll auf dem Gipfel Kontakt mit verstorbenen Vorfahren aufnehmen können). So gibt es immer wieder Demonstrationen gegen den Bau von weiteren Straßen oder Teleskopen.
Von Hilo aus befindet sich der Vulkan etwa 56 km westlich. Dazu fährt man üblicherweise die bekannte Saddle Road, die sich durch die Mitte von Big Island schlängelt. Egal, ob man zum Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang auf den Vulkan fährt, man sollte sicherheitshalber 2 Stunden einplanen. Vorbei an Kakteenfeldern, durch grünen Regenwald und weite Steppen erreicht man auf 2900 Metern das Onizuka Visitors Center, welches jeden Samstag und Sonntag kostenlose Führungen zum Gipfel des Mauna Kea anbietet. Startpunkt ist das Visitor Center um 13 Uhr, die Tour endet gegen 16:30. Auf dem Gipfel findet man die größte Sternwarte der Welt, sowie das leistungsfähigste Teleskop der Erde. Sogar einige Wanderpfade gibt es dort oben. Im Winter liegt Schnee auf dem Gipfel. Ein besonderes Erlebnis muss es sein, zum Sonnenaufgang die rosa angestrahlten Krater mit Ski oder Snowboard hinunterzufahren.
Eigentlich sollte man auf der Hälfte der Strecke halten, um sich zu akklimatisieren. Die Aussicht auf einen der schönsten Sonnenaufgänge oder Sonnenuntergänge der Welt lässt einen allerdings oft durchfahren. Oben angekommen macht sich die schnelle Fahrt direkt bemerkbar. Die Luft ist äußerst dünn. Ältere und kranke Menschen sollten sich auf jeden Fall eine kurze Pause gönnen.