Das Kalalau Valley gehört zu den schönsten Aussichtspunkten der Hawaii-Inseln. Es gibt mehrere Möglichkeiten, dieses Tal und die dazugehörigen Klippen (hawaiianisch „na pali“) zu besichtigen oder es sogar zu erkunden. Die meisten Touristen wählen (weil sie oft nur wenige Tage auf Kauai verbringen) die einfachste Möglichkeit: Sie fahren für einen Tagesausflug mit dem Auto in den Waimea Canyon, weiter durch den Kokee State Park, bis zur Aussichtsplattform des Kalalau Valley Lookouts. Von dort hat man den Postkarten-Ausblick auf den Kamm des 1000 Meter tiefen Kalalau Valleys und den tiefen blauen Ozean. Obwohl der Waimea Canyon mit seinen über 20 Kilometern Länge einen Großteil des Weges beansprucht, ist Kalalau das Highlight am Ende mit eigener Flora und Fauna. Fotografen kommen hier voll auf ihre Kosten, sollten aber wegen des unbeständigen Wetters genug Zeit mitbringen. Die besten Ergebnisse erzielt man gegen Abend zum Sonnenuntergang. Dann erstrahlen die Klippen in ihren schönsten Farben und die Schatten der Klippe sorgen für atemberaubende Dramatik. Tagsüber steht die Sonne sehr hoch und die Klippen sind dann etwas „langweilig“. Wenn man die Straße noch etwas weiter fährt, erreicht man den Puu O Kila Lookout (von wo aus auch der Alakai Swamp Trail beginnt). Hier endet die Straße. Der Lookout bietet eine Sicht über Kalalau von noch weiter oben. Allerdings ist dieser Aussichtspunkt auch näher am „wettest spot on earth“ und die Chancen sind geringer, das gesamte Tal und die Klippen bei klarem Wetter zu sehen.
Auf dem Weg zum Aussichtspunkt passiert man den Waimea Canyon mit seinen zahlreichen und einzigartigen Lookouts und kann die gesamte Farbpalette des Canyons besichtigen. Für den Tagesausflug (Fahrt von Waimea in den Canyon bis hoch zum Kalalau Lookout und zurück) sollte man einen ganzen Tag einplanen. Wanderfreunde sollten sich eine Cabin der Kokee Lodge mieten und oben im Kokee State Park 2 oder 3 Nächte verbringen. So ist genug Zeit, um einzigartige Wanderungen wie den Alakai Swamp Trail, den Nualolo Trail oder den Waimea Canyon Trail zu wandern. Nach den Wanderungen kann man abends zum Picknick jeweils an den Kalalau Lookout fahren (ca. 10 Min von der Kokee Lodge entfernt), um den Sonnenuntergang zu genießen. Viele Urlauber sind enttäuscht, wenn sie außer Nebel dort nichts sehen. Vielleicht hat man also am nächsten Abend mehr Glück.
Eine weitere Möglichkeit, das Tal zu sehen, ist aus der Luft. Dazu bieten verschiedene Helikopter-Anbieter ab Lihue Rundflüge über die Insel an. Für Fotografen empfiehlt sich ein „off door“-Flug mit „Jack Harter“, der etwas teurer ist als „Sunshine“ oder „Paradiese Helicopter“, aber die Unterschiede lohnen sich!
Oder aber man entscheidet sich für eine Zodiac-Tour, um die Na Pali Coast vom Meer aus zu sehen. Dazu bucht man eine Tour bei den „Na Pali Riders“, die die komplette Küste umschippern, inkl. Schwimmen mit Delfinen. Außerdem fahren sie in die Wasserhöhle „Open Ceiling Cave“ unweit des Kalalau Valleys, die nur mit dem Boot zu erreichen ist. Man kann sich auch auf eigene Faust ein Kajak mieten und ohne Stress die Küste auf eigene Faust erkunden. Allerdings hat man dann für Hin- und Rückweg etwa 20 km auf dem Wasser vor sich. In den Wintermonaten sicher kein Vergnügen und sogar sehr gefährlich, in ruhigen Sommermonaten für fitte Abenteurer aber sicher gut machbar.
Um zu Fuß in das Tal zu gelangen, bleibt einem nur der anstrengende, aber einzigartige Kalalau Trail. Der 18 Kilometer lange Weg ist jedoch nur für Personen geeignet, die körperlich fit sind und eine lange und zum Teil schwere bzw. steile Route auf sich nehmen können. Voraussetzung ist eine gute physische und mentale Vorbereitung und ein permit, um den Weg zu laufen. Dafür kann man dann in völliger Abgeschiedenheit für 1 oder 2 Nächte am Kalalau Beach zelten und teilt das Paradies für einige Zeit mit nur sehr wenigen anderen.